Postskriptum
2020 zum Palastkomplext und zum Bereich der Agorá von Pélla
Das uns
2001 nicht zugängliche Grabungsfeld des Palastes ist für Besucher
immer noch nicht freigegeben. Die Befunde sollen aber um 2021 in
einer virtuellen Aufbereitung mitsamt Rekonstruktionen in einem
bald fertiggestellten Besucherzentrum publik gemacht werden.
Der
um 400 v. Chr. unter dem harten Reformer Archélaos auf einem flachen
Hügel erbaute Palast
war mit seinem 150 Meter
langen Säulengang (Propylon mit hervorspringendem Portikus) auf die
tieferliegende Stadt im Süden ausgerichtet; nach
den Eroberungsfeldzügen Alexanders wurde er zu mehreren miteinander
verbundenen Komplexen erweitert. An seiner Nordseite grenzte der
Palast an die Stadtmauer. Erhalten sind weithin nur noch
die Grundmauern, da große Teile der Palastanlagen schon in
byzantinischer Zeit abgerissen und in umliegende Siedlungen verbaut
worden waren.
Die
annähernd quadratische Agorá
war eine der größten ihrer Zeit und die erste in Griechenland, die
ringsum von dorischen Kolonnaden umgeben wurde; mächtige Tore an
jeder Seite führten auf die Hauptstraßen der Stadt. In
dem abgebildeten Ostflügel waren Werkstätten und Verkaufsräume der
Keramikproduzenten untergebracht; dort fand man eine Reihe von
Gussformen für die Massenproduktion.
Gleich
oberhalb der Agorá entdeckten die Ausgräber ein Heiligtum
der Aphrodite und
der „Mutter
der Götter”,
in dem sich als Weihgaben viele Aphrodite-Statuetten vorfanden (siehe
nachfolgende Seite). Unterhalb der Agorá lagen Villen wie
das „Haus des Dionysos” und Häuserblocks, von denen bislang nur
Bruchteile freigelegt wurden. Tiefer südlich ergrub man neben
weiteren Werkstätten auch ein öffentliches
Bad mit
Fußbodenheizung (hypókauston); in den kreisbogenförmig um das
Schwimmbecken angeordneten Wannen nahmen die Benutzer heiße und
warme Bäder und in dem großen Becken das kalte Bad.
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