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In der südmakedonischen Stadt Grevená: Memorial für die Kämpfer der ELAS und anderer Widerstandsorganisationen während der deutschen Besatzungsjahre


Rechts: Vergína in Nordmakedonien; Tumulus mit dem Zugang zu den königlichen Grabkammern und zum Museum; darunter ein Lageplan der vier Grabkammern


Quellen: Google-Maps-Foto unter „Grevená”   http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vergina_Tombs_Entrance.jpg   www.w-u-k-hopfner.de/index-Dateien/Page665.htm

Mo. 20.8.01:

Unser heutiges Tagesziel ist das gut drei Stunden nordöstlich von Kalambáka gelegene Thessaloníki. Eine Weile fahren wir am Peneiós und dann an seinem Quellfluss Ion ent­lang und erreichen nach einer Stunde bei Grevená Makedonien. Im Juli 1944 verübte das SS-Polizei-Grenadier-Regiment 8 in einem Grevená zugehörigen Dorf eines der schlimm­sten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht. Unter dem Kommando von Helmut Dörner, einem späteren Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwer­tern, erschossen sie als Vergeltung für einen getöteten SS-Mann und auf der Suche nach „Banden” (Kämpfern der Griechischen Volksbefreiungsarrmee ELAS und ih­ren Verbündeten) zunächst drei aus dem Dorf geflüchtete Kleinkinder. Zuletzt trieben sie 42 Männer, Frauen und Kinder in einen Schafstall und verbrannten sie bei le­ben­di­gem Leib. Das von dem Ritterkreuzträger Karl Schümers befehligte 7. Regiment dieser 4. SS-Polizei-Division hatte schon im April 1944 in der westmakedonischen Ort­schaf­ten Klissoúra und Pýrgoi sowie im Juni 1944 im mittelgriechischen Dístoma Massaker an der Bevölkerung verübt, teilweise unter abscheulichsten Gräueltaten (in Dí­sto­ma widersetzten sich jedoch nach der Aussage eines Überlebenden etliche Soldaten durch heimliches Unterlassen den Mordbefehlen). Diese und andere Kriegs­ver­bre­chen wie das im September 1943 auf Kreta begangenen Viánnos-Massaker” wurden 1948 im „Geiselmordprozeß”, einem Nachfolgeprozess des Nürnberger Prozesses ver­han­delt und seit ungefähr 2000 auch vor den höchsten deutschen Gerichten und dem Internationalen Gerichtshof. Vertretern der Bundesrepublik Deutschland gelang es bis­lang, al­le griechischen Entschädigungsforderungen abzuweisen. P.S. 2020: 2014 beschloss jedoch der Deutsche Bundestag die Einrichtung eines „Deutsch-Griechischen Zu­kunfts­fonds”, der inzwischen eine Reihe von Projekten gefördert hat.


Eine Fahrtstunde vor Thessaloníki verlassen wir die A 2 und schlagen eine Seitenstraße zu den makedonischen Königsgräbern von Vergína führt. Sie befinden sich in ei­nem Grabhügel, der im Zentrum dieses Dorfes neben einer größeren Straße liegt. Der Tumulus erinnert uns an den zwei Jahrhunderte älteren Hügel des Keltengrabs im schwä­bi­schen Hochdorf, ist allerdings mit gut 12 Metern doppelt so hoch und mit 110 m im Durchmesser über anderthalbmal länger. Als „Der Große Tumulus” geriet er schon Mitte des 19. Jh. in den Blick von Archäologen, wurde aber erst 1977/78 von Manólis Andrónikos freigelegt. Drei der vier Grabkammern fand er noch relativ intakt vor, nämlich das „Philippsgrab” (nach Andrónikos das Grab Philipps II.) sowie die Gräber zweier Angehöriger der königlichen Familie (vermutlich das für Alexander IV. an­ge­leg­te Prinzengrab” und das schon in der Antike geplünderte kleine „Persephonegrab”).

   Man hat nicht nur die Grabanlagen restauriert, sondern für die Fundstücke auch ein kleines vollklimatisiertes Museum in den Hügel eingebaut. Die Belegung der Grab­kam­mern wird bis heute kontrovers diskutiert, vor allem für Philipp II., den Vater Alexanders d. Großen. Andrónikos sprach sich für die mittlere Grabkammer 2 aus. Ihren


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