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Delphis Gymnasion, Trainings- und Bildungsstätte für die männliche Jugend:

Bei der abgestützten Mauer die für Wettläufe angelegte 186 m lange Säulenhalle ; auf der Ebene darunter Ruinen der für Ring- und Faustkämpfe errichteten Palästra; daneben das runde Becken eines Badehauses


 


Der Tempelbezirk der Athena Pronaía in Delphi. Legende:
1= Dorischer Athena-Tempel aus Tuffstein (um 510 v.Chr.) 2 = Altäre für Athena und andere Gottheiten 3 = Tholos (um 380 v.Chr.)
4 = Dorischer Kalksteintempel für Athena oder Artemis (Mitte 4. Jh.v.Chr.) 5 = Ionisches Schatzhaus 6 = Dorisches Schatzhaus

Quellen: www.sail-world.com/USA/photo/77476    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4c/GR-delphi-athena-pronaia.jpg   Luftbild: Google Maps

 

Unter einer mächtigen Dorfplatane machen wir bei Kaffee und „Mythos”-Bier Rast. Und kommen dann auf dem Weg zum Athena-Heiligtum unterhalb der Kastalischen Quelle an dem Gymnasion vorbei. Erbaut wurde es im frühen 4. Jh. v. Chr. und gilt als das älteste seiner Art in Griechenland. Auf der oberen Terrasse lag die für Wettläufe „ein delphisches Stadion” lange und überdachte Säulenhalle, der „Xystós”. Auf der unteren Terrasse be­fand sich die Palästra, die einige Unterrichtsräume enthielt und der ein Badehaus angegliedert war.

   Der Bereich der Palästra war von einem byzantinischen Kloster aus der Mitte des 6. Jh. überbaut worden, das für die Grabungen abgerissen wurde. In eine der in das Kloster verbauten antiken Säulen ritzten 1799 George By­ron und sein Begleiter John Hobhouse ihre Namen ein; Byron wird dieses Touristenritual 1810 bei dem zuletzt von uns besuchten Poseidontempel von Kap Soúnion wie­der­ho­len.


Das ungefähr 100 Meter hinter dem Gymnasion liegende Athenaheiligtum war das derAthena Pronaía” („Athena vor dem Heiligtum”), d. h. das vor dem Haupttempel des Apollon liegende Heiligtum. Man nimmt an, dass einst von hier aus die Heilige Straße zum Apollontempel emporführte. Das Athenaheiligtum selbst war ein Komplex von Tempeln, Schatzhäusern, Altären und vielen aufgestellten Weihgeschenken. Heute blickbeherrschend liegt zwischen den Ruinen ein Rundbau (Nr. 3), von dessen äußerer dorischer Kolonnade man drei von 20 Marmorsäulen wiedererrichtet hat. Die kultische Funktion dieser Tholos ist unklar, möglicherweise war sie ein Hei­lig­tum der Erdgöttin Gaía, der Mutter des Pýthon. Obgleich von einem anderen Architekten erbaut, erinnert mich der Rundbau unwillkürlich an die nahezu ebenso alte und rätselhafte Tholos in Epídauros.

   Wegen der vielem umherliegenden und zeitlich nicht immer zuzuordnenden Marmorblöcke wurde die Tempelterrasse seit dem 19. Jh. auch als „Marmária” bezeichnet. So verlor der dorische Tuffsteintempel (Nr. 1) durch einen Erdrutsch 1905 den größten Teil seiner 15 verbliebenen Säulen und ist von Trümmerstücken umgeben, die von einem Vorgängerbaus aus der Zeit um 600 v. Chr. stammen. Bei dem jüngsten dorischen Kalk­stein­tem­pel (Nr. 4) schwankt die Forschung, ob er ebenfalls Athena oder Apollons Zwillingsschwester Artemis geweiht war.

 

Uns fällt auf, dass ungewöhnlich viele Franzosen Delphis Heiligtümer besuchen. Zwar war es der Bremer Altphilologe Heinrich Nikolaus Ulrichs, der im Gefolge von König Otto I. die Stätte wiederentdeckt hatte, doch ver­starb er schon 1843 mit 36 Jahren. Es waren denn französische Archäologen, die Jahrzehnte später die Ausgrabungen – bis zu 5 Meter unter der Erdoberfläche – durchführten und zuvor die aufwendige Verlegung des Dor­fes Kastrí organisieren mussten.

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