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III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA



Im Café ,Kappeli’ mit Ausblick auf den Hafenmarkt

Rechts: Eine für uns enigmatische Skulptur auf dem Vorplatz der Deutschen Schule Helsinki (Jahre nach unserem Besuch leider verschwunden, vermutlich Vandalen zum Opfer gefallen)


Quelle für das Caféfoto: https://avecphoto.photoshelter.com/img/pixel.gif  Das andere Foto ist von mir (H.F.)


Am östlichen Abschluss des Esplanadenparks machen wir längere Zeit im Café ,Kappeli’ Rast. In diesem Seitenflügel eines Holz- und Glaspavillons mit der Skulptur einer geduckt zum Bade Schreitenden mag man sich wie in jenem Café des Hauptbahnhofs um ein Jahrhundert zurückversetzt vorkommen. An einem zurückgezogenen Fenstertisch wird eine ältere Frau von einer jüngeren annähernd eine Stunde lang diskret interviewt. Erst bei der Verabschiedung, so Ruths Eindruck, unterhalten sich beide über persönliche Dinge und gewissermaßen auf Augenhöhe.

 

Einen guten Kilometer weiter westlich, nicht weit von unserem Hotel Helka", kommen wir zur Deutschen Schule Helsinki, für die sich Ruth einmal als Lehrkraft interessiert hatte. Sie gehört zu den finnischen „Pisa-Netzwerkschulen”, in denen sich Besucher aus deutschsprachigen Ländern über das finnische Schulsystem vor Ort informieren können. Die Schule selbst hat einen deutsch- und einen finnischsprachigen Zweig; für den finnischen Zweig ist Deutsch nur in der gymnasialen Oberstufe in allen Fächern Unterrichtssprache. Schulgeld muss von allen gezahlt werden, während Schulessen sowie -bücher und -materialien zumindest für Schüler „mit finnischen Sozialkennzeichen” kostenfrei sind. Da die Schule, wie aus E-Gitarrenmusik zu schließen, noch für die Schülerbetreuung geöffnet ist, betreten wir den Innenhof und nehmen Einblick in einige Klassen­zimmer.


Am Abend verfolgen wir im Fernsehen das WM-Qualifikationsspiel Finnland-Deutschland. Dreimal führen die Finnen, und dreimal schafft der an­son­sten wieder einmal so gespenstisch blass wirkend Miroslav Klose noch den Ausgleich („yksi:yksi!”, „kaksi:kaksi!”, „kolmen:kolmen!”). Mit dem Aus­gang des Spiels, das von dem finnischen Fernsehreporter so laut und andauernd wie im Rundfunk üblich kommentiert wurde, scheinen beide Sei­ten zufrieden zu sein. – Eigentlich wollten wir morgen früh mit dem Mietwagen nach Porvoo ausfahren, zur zweitältesten Stadt Finnlands, doch wäre dann nicht genügend Zeit für andere Stadtteile Helsinkis geblieben. So disponieren wir um und werden Porvoo erst auf der Rückfahrt von der Saimaa-Seenplatte her aufsuchen.

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