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Oben die Wegstrecke von Mikkeli nach Puumala. Darunter die Hochbrücke über den Saimaa-See bei Puumala

Prospektfotos des von uns in Puumala gemietete Ferienhauses
Unten der Ausblick auf den See, rechts die Sauna und links die Grillhütte
Quellen für das Streckenfoto; Google Maps. Für die  Brücke von Puumala: www.lansi-savo.fi/sites/default/files/images/news_item/12522671.jpg

Nach Mikkeli verlassen wir die Staatsstraße 5 und nehmen für unser Tagesziel, eine Ferienwohnung in Puumala, die gut ausgebaute Landstraße 62. Schon vor Lahti mischten sich immer mehr Birken unter die Kiefern, Fichten und Tannen und gewinnen nun streckenweise, vor allem auf den Landengen zwischen den Seen, die Oberhand. In dieser letzten Fahrtstunde haben wir keinen nennenswer­ten Gegenverkehr mehr. Den vielen Hinweisschildern auf eine Radarkontrolle folgt auch jedesmal bald ein solche, und zwar durchweg vor Verkehrsknotenpunkten und anderen unübersichtlichen Stel­len. Die Einheimischen fahren ohnehin äußerst diszipliniert, kaum jemand überschreitet die vorgeschriebene Geschwindigkeit um mehr als 10-Tacho-Kilometer. Wir kommen öfter an Warnschildern vor Elch-Übergängen vorbei; die Kollision mit dem hochbeinigen Tier, das eine Schulterhöhe von beinahe 2 ½ Metern erreicht, soll nicht selten auch für den Autofahrer tödlich ausgehen. Von der Seenplat­te selbst, die uns mit ihren über 13.000 meist kleineren und oft kaum voneinander abzugrenzenden Seen und Teilseen ringsum umgibt, ist während unserer Anfahrt nur hier und da etwas zu sehen; mit­unter passiert man ein Seestück auf einer Schärenstraße wie auf einem bühnengleich erhöhten Steg.

   Vor einem Supermarkt in Puumala erkundigen wir uns bei einer Frau nach dem genaueren Weg zu dem Besitzer unserer Ferienhütte. Nach kurzem Blick auf unsere Lageskizze erklärt sie, ebenfalls in diese Richtung zu müssen und uns gern vorauszufahren. Und so fahren wir zunächst über die 1995 elegant über den Saimaa, Finnlands größten See, gespannte Brücke; von einem Nebenweg geht es bald auf noch schmalere Waldwege, Kilometer um Kilometer auf Schotterpisten und vorbei an dem einen oder anderen Briefkastensammelpunkt. Wir selber hätten es gewiss längst schon aufgegeben, bei der Suche so weit und tief ins Wald- und Seengebiet hineinzufahren. Nach einer guten Viertelstunde deutet unsere Helferin zum Abschied auf einen weiteren Nebenweg, der tatsächlich auf ein Bau­ern­gehöft zuführt.


Ein freundliches älteres Paar öffnet, und beider Tochter, die in Helsinki wohne, erklärt uns in englischer Sprache das Nötige. Zusammen mit dem Vater im Auto fährt sie uns voran, wiederum von einem Nebenweg zu einem Waldpfad, bis wir zu der Hütte oder vielmehr Hüttenanlage am See kommen. Sie führt uns – der Vater immer mit den ersten sachlichen Handgriffen zur Stelle – zu unserem recht groß­zügigen, für sechs Personen angelegten Ferienhaus, einem „Mökki”, das sich im Prospekt gar „Chalet” nennen darf, und zeigt uns auch die die das Haupthaus finnisch-blau gestrichenen Nebenge­bäu­de: ein größeres für die Sauna (im Nebenraum unter anderem eine Liege und ein Kühlschrank), eine (Fisch-)Grillhütte und ein niedriges Hänsel-und-Gretel-Hüttchen für das Feuerholz.

   Am Ufer liegen zwei Boote bereit, und am Ende des 20 Meter weit in den See führenden Badestegs ist ein Doppelbänkchen aufgestellt. Der Blick über den See Mutikon Selkä reicht knapp vier Kilome­ter bis Puumala hin, wo sich winzig klein die Stelzen der hohen Autobrücke abzeichnen. Falls ich Lust hätte, so scherzhaft die Tochter, könnte ich doch statt der gut 14 Autokilometer dorthin auf kürze­stem Wege einfach hinüber rudern. In der Wohnhütte führt uns der Vater zuletzt pantomimisch vor, wie man den Kachelofen zu beheizen und die Rauchklappe zu regulieren hätte.


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