Quellen:
www.mikkeli.fi/newsArticleImages/202ca919-44ec-4353-a47e-4280a17f5415/f9010161-c279-49fe-94bd-ca86f7deadfc?size=670 www.flickr.com/photos/johnthefinn/6149576542/in/photostream/ www.visitmikkeli.fi/resource/resize?imgpath=/resources/images/db/54818bc6c8f3767d5ce18ce0/operatiivinen.JPG &maxdim=1200 www.visitmikkeli.fi/palvelut?palvelu=54818bc6c8f3767d5ce18ce0 www.alternativefinland.com/wp-content/uploads/2015/01/searchlights-lotta.jpg https://norwegianscitechnews.com/wp-content/uploads/2020/04/finske-krigsbarn.jpg
Sa. 13.9.08:
Wir
brechen früh mit dem Mietwagen auf, denn die reine Fahrtzeit bis zu
unserem Tagesziel Puumala beträgt mehr als 6 Stunden. Bei einem
ersten kurzen Halt in Hämeenlinna,
dem Geburtsort von Jean
Sibelius
und traditionellen Startplatz für den 75 km langen Massenlanglauf
nach Lahti, kommen wir erneut an einer von Carl-Ludwig Engel erbauten
Kuppelkirche vorbei.
Einen
längeren Aufenthalt machen wir nach weiteren gut zwei Fahrtstunden
in Mikkeli,
um das als Museum eingerichtete finnische
„Hauptquartier”(„Päämajamuseo”)
aus dem 2. Weltkrieg zu besichtigen. Die alte Garnisonstadt galt
wegen ihrer Lage inmitten der Saimaa-Seenplatte als kaum zu erobern
und wurde so nach dem Stalin-Hitler-Pakt von 1939, der Finnland zum
Interessengebiet der Sowjetunion erklärte, als Standort dieses
Quartiers gewählt.
Den Generalstab hatte man damals in einer umgebauten Volksschule im
Stadtzentrum einquartiert, wo Finnlands Oberbefehlshaber Mannerheim
das einstige Lehrerzimmer bis zum Kriegsende 1944 belegte. Kein
Vergleich also etwa mit den unterirdischen Bunkeranlagen für
Churchills Kriegskabinett, die wir vor Jahren in London besichtigten.
Kaum 100 Meter entfernt von diesem „Hauptquartier”
liegt allerdings der geschützte Eingang zu dem Bunker des
Nachrichtenzentrums, in den sich bei den russischen Bombardierungen
Mikkelis auch der Generalstab in Sicherheit bringen konnte. Am
heutigen Nachmittag flüchtet sich nur ein Eichhörnchen über die
Straße dem Bunkergelände zu.
Die
Innenräume des Museums hat man wieder wie zur Zeit der Kriegsjahre
eingerichtet; Bild- und Texttafeln sowie Videoberichte informieren
sowohl über die militärischen Operationen als auch
über Mithilfe und Opfer der Zivilbevölkerung. Eine spezielle Rolle
spielte hierbei die zu Beginn der 1920er Jahre zur Landesverteidigung
gegründete Frauenorganisation „Lotta Svärd”, die sich
nach der freiwilligen Lazaretthelferin eines finnischen Gedichts
benannte. Während des 2. Weltkriegs gehörten zeitweise über
240.000 uniformierte Helferinnen dieser Organisation an und
waren unter anderem im Lazarettwesen, bei der Luftraumüberwachung
oder als Adjutantinnen in militärischen Stäben tätig.
Während
der Kriegsjahre wurden über 80.000 finnische Kinder von
Pflegefamilien vor allem in Schweden und in der Schweiz aufgenommen,
von denen viele freilich nach Kriegsende nicht mehr
zurückkehren oder deren Adoptiveltern sie bei sich behalten wollten;
auch widersetzten sich hunderte finnischer Familien der Rückkehr ihrer
Kinder.
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