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Wien, Budapest 1986
DDR (1987)
Mittelengland 1985
Trampfahrt 1963
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA



Oben unsere Route von Dresden über Görlitz nach Breslau
Darunter der Untermarkt in Görlitz: Links der Schönhof mit der vor dem Rathaus stehenden Justitia,
daneben ein weiteres Gebäudeensemble (rechts die ehemalige Apotheke mit zwei astronomischen Uhren aus der Mitte des 16. Jh.)

Bildquellen: Google Maps   www.goerlitzer-anzeiger.de/images/src/Goerlitz-Justitia-am-Untermarkt-JPG.jpg  www.rundumweg.de/wp-content/uploads/2019/07/tag-43-goerlitz-30-02.jpg


Mittw. 21.5.97) Für unser Tagesziel Wroclaw (Breslau) nehmen wir die am hochgelegenen Bautzen vorbei nach Görlitz führende A 4. Hier, in der Stadt des mystischen Philosophen und Schuhmachers Jakob Böhme, machen wir Halt und durchstreifen eine gute Stunde lang die Altstadt. Seit dem vor allem auf Ostdeutschland konzentrierten Sanierungsprogramm von 1991 hat man von den 3500 denkmalgeschützten Gebäuden schon vieles wieder herge­richtet. Noch vor einigen Jahren sahen wir Fernsehbilder, bei denen einem angesichts des abgewirtschafteten und oft schon vermodernden Erhaltungs­zustandes nur grausen konnte, nun aber ist diese wunderschöne und teilweise spätgotische Stadt weithin wiedererstanden, besonders glänzend das Ge­bäude des fürstlichen Schönhofes, der als das älteste deutsche Renaissancehaus gilt. An allen Enden und Ecken wird jetzt gearbeitet, und wir sehen Zim­mermannsleuten zu, wie sie inmitten eines Platzes eine Balkenlage ausrichten und vormontieren. Mittlerweile wurde die Stadt zu einem beliebten Film­motiv und erhielt den Spitznamen "Görliwood". Für den geplanten Besuch meines einstigen Pfadfinderführers kaufe ich eine 1982 verfasste krtiische Bro­schüre über die Nazi-Zeit; damals war er in Görlitz HJ-Führer und suchte uns Kinder und Jugendliche noch in den späten 1950er Jahren auf die NS-Ma­ximen einzuschwören.

   Östlich der Neiße liegt nach der 1945 beschlossenen Teilung der Stadt die nun polnische Stadt Zgorzelec; nach dem Wechseln von DM in Zloty fahren wir über die deutsch-polnische Brücke hinüber und sehen demTreiben auf einem Markt zu; es geht hier und auch in der näheren Umgebung deutlich le­bendiger zu als in Görlitz.

   Anderthalb Stunden später machen wir in Bunzlau Halt; Ruth ersteht einige mit weißen Punkten verzierte blaue Keramikschälchen und ein dazu pas­sendes Milchkännchen. Auf dem weiteren Weg nach Breslau muss man sogar auf der Autobahn auf Schlaglöcher achten; längere Abschnitte scheinen noch der alten „Reichsautobahn“ zu entstammen, so dass jedermann so lange wie nur möglich auf der linken Spur bleibt.


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