Quellen: http://reartedix.hdplus.es/wp-content/uploads/2013/08/fupicasso.jpg http://fundacionpicasso.malaga.eu/export/sites/default/cultura/fpicasso/portal/menu/portada/galeria/2014_SALA_SIGLO_XIX.jpg_1435255905.jpg https://images.trvl-media.com/media/content/shared/images/travelguides/destination/312/Picassos-Birthplace-57220.jpg
Do.
28.9.06:
Wir
nehmen Abschied von Granada und fahren weiter nach Málaga, um von
dort aus morgen wieder zurück nach Stuttgart zu fliegen. Statt der
A-92 wählen wir eine Nebenstrecke, die eine Zeitlang am Westrand der
Sierra Nevada und immer wieder dann an Getreidefeldern und
Olivenhainen entlangführt. An der Costa
del Sol
fällt uns auf der A-7 eine sonderbar nachlässig-aggressive
Fahrweise auf, so, als hätte sich hier ein eher südländischer
Fahrstil mit einem teutonischen gekreuzt.
Der
von uns gebuchte Parador „Castillo
de Gibralfaro” liegt
hoch über Málaga und bietet einen phantastischen Überblick (siehe
mein Foto oben links): Beinahe direkt unter uns sieht man die einst
von Picasso an der Seite seines Vaters so gern besuchte
Stierkampfarena „La
Malagueta”,
im Hintergrund den Hafen und am westlichen Horizont den Flugverkehr.
Neben dem modernen Parador liegt ein Kastell, das Granadas
Nasridenherrscher Yusuf I. zu Beginn des 14. Jh. anlegen ließ und
seinen arabischen Namen („Gebel-Faro”) nach dem Leuchtturm auf
diesem Felsen erhielt. Schon die Phönizier, die im 8. Jh. neben
Cádiz
auch
Málaga („Malaka”) als Handelsniederlassung gründeten, hatten
hier eine Festung daneben einen Leuchtturm erbaut.
Wir
fahren noch in die Innenstadt hinaus, um Picassos
Geburtshaus
zu besichtigen. Ein weiteres Mal habe ich dort zunächst einem schon
zugeparkten Parkhaus im Rückwärtsgang zu entkommen. In der Nähe
des „Museo Casa natal de Picasso” patrouillieren bewaffnete
Polizisten, die zwischen dem Geburtshaus und dem nur einige hundert
Meter entfernten neuen Picasso-Museum hin und her zu pendeln
scheinen. Die Familie des angehenden Künstlers bewohnte das 1.
Stockwerk dieses markanten Eckhauses, in dem seit den 1980er Jahren
die Picasso-Stiftung mehrere Etagen erworben und sich selber mit
Bibliothek und Forschungszentrum im 3. Stockwerk eingerichtet hat.
Das Erdgeschoss des Museums zeigt Wechselausstellungen mit Werken
auch zeitgenössischer Künstler, während man im 1. Stockwerk
Mobiliar sowie andere private Objekte und Dokumente aus Picassos
Familie besichtigen kann, darunter Picassos Taufkleidchen
und Kinderstaffelei sowie Werke seines Vaters, eines Auftragsmalers
und Kunstlehrers. Neben vielen Graphiken von Pablo Picasso, für die
das Museum einmal weltweit das Sammlungszentrum werden soll, sind außerdem in einem eigenen Raum seine Keramiken zu sehen.
Als
kleine Kontrastergänzung zu unserer Andalusienreise machen wir mit
dem Mietwagen noch einen Abstecher westlich nach Torremolinos
und
bekommen leider nur die erwarteten Trostlosigkeiten zu Gesicht, so
die dominanten Bettenkasernen in Strandnähe und hier wie in anderen
Ortschaften Läden deutscher Discountketten. Die Stadt wie überhaupt
die Costa del Sol soll gegenwärtig weithin unter Kontrolle der neapolitanischen Camorra stehen.
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