Quellen: www.shift.jp.org/en/archives/2007/10/02/3arq.jpg   www.museopicassomalaga.org/es/el-edificio  www.allartnews.com/museo-picasso-malaga-explores-the-symbolic-importance-of-the-horse-in-picassos-work/

Fr. 29.9.06:

Für den Rückflug müssen wir erst am frühen Nachmittag am Flughafen Málaga-Costa del Sol sein. So fahren wir nach dem Frühstück mit dem Reisegepäck im Kofferraum noch zu dem „Museo Picasso Málaga”, das 2003 in einem Renaissancepalast eingerichtet wurde; es liegt in der Nähe des gestern von uns besuchten Geburtshauses von Pi­casso. Das neue Museum stellt annähernd 300 Werke aus all seinen Schaffensperioden und für alle Werktypen aus; auch werden viele dieser von Picassos Erben gestifteten Arbeiten nun zum erste Mal öffentlich gezeigt. Wie wir hier erfahren, hat Picasso öfter die Zwischenstadien eines graphischen Werks in Drucken dokumentiert; diese Arbeits­wei­se erinnert an Clouzots bekannten Film 'Le mystère Picasso' (1956), der verschiedene Arbeitsetappen wie im Zeitraffer präsentiert. – Viele Sonderausstellungen des Mu­se­ums widmen sich etwa Picassos Musen und Modellen, der (symbolischen) Bedeutung des Pferdes in seinem Oeuvre oder der ambivalenten Rezeption seines Werks durch die deutsche Malerei des frühen 20. Jh.

   Da der Palast selber nur einen Teil der Werke und der vorgesehenen Forschungs- und Tagungsstätten aufnehmen konnte, durfte der Architekt Richard Gluckman etliche um­liegende Gebäude der ehemaligen Judería in das Bauprojekt integrieren und in Ausstellungsräume umwandeln. Wie in Andalusien üblich, stieß man dabei auf Baurelikte aus römischer und phönizischer Zeit und stellte auch sie im Kellergeschoss aus.

Nach dem Museumsbesuch fahren wir sogleich zum Flughafen. Erst beim zweiten Umrunden des Areals finden wir in dem Chaos rings um einen völlig überforderten Ver­kehrspolizisten die kaum erkennbare Zufahrt für die Mietwagen-Abgabe. Die Abfertigung unter Tage geschieht rasch; dafür verspätet sich der Swiss-Air-Abflug beinahe um ei­ne Stunde und um eine weitere halbe Stunde in Zürich, wo heute, zum Wochenende, fast nur noch Stuttgarter Businessleute dazustoßen.