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Oben: Der Ismail-Aussichtsturm des Generalife, des Sommerpalastes der Nasriden

Links: Unser Weg vom Partal-Palast über die Torre del aqua hin zum Generalife
Darunter der „Hof des Wasserkanals” („Patio de la Acequia”) im Generalife mit Blick auf den Hauptpalast; daneben der epigraphisch verzierte Dreifachbogen vor dem „Königlichen Saal” (mit Blick auf den dahinterliegenden Ismael-Aussichtsturm)

Quellen: Google Maps („Granada”)  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5b/Alha_Generalife1.jpg www.youtube.com/watch?v=097L3t6u1_U&list=PLM9bNeg6UoSMuJ_H5p6vQF5_l5rDpHQJD&index=6 /Video bei 3:35)

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e5/The_Door_Of_Light_%28203191345%29.jpeg/1280px-The_Door_Of_Light_%28203191345%29.jpeg


Zuletzt fiel vom Partal-Palast aus unser Blick wiederholt auf den in gleicher Höhe, jedoch durch die Alhambra-Schlucht getrennten Sommerpalast der Nasriden, den Generalife. Der Weg dorthin führt entlang der Festungsmauer an einer Reihe von (Wehr-)Türmen vorbei, bis wir den Bezirk der Alhambra bei dem mächtigen „Wasserturm” über eine Brücke verlassen. Der Turm versorgte einst die Alhambra mit dem Wasser des Río Darro, das über 60 km weit aus dem Gebirge zu einem Reservoir im Generalife hinabgeleitet und von dort in einem geschützten Aquädukt zu diesem ungefähr 50 Meter tiefer liegenden Turm herangeführt wurde.

   Über die Wortbedeutung von „Generalife” herrscht keine Einigkeit, meist setzt man sie als „Jardín del alarife” („Garten des Baumeisters/des Architekten”) an. Den „Palacio de Generalife” hatten die Nasriden-Emire Mitte des 13. Jh. wegen seiner relativ kühlen Höhenlage als ländliche Villa mit Ziergarten und mehreren Nutzgärten erbauen lassen; im Lauf der Zeit gewann die Villa immer mehr den Charakter eines Sommerpa­lastes. Gegenwärtig führen schmale parallele Gänge mit etlichen Querverbindungen zwischen Buchsbaum-, Zypressen- und Myrtenhecken an Blumenbeeten mit Wasserläufen sowie Teichen und Springbrunnen vorbei. Die Wege sind vorwiegend mit schwarz-weißen (floralen) Kieselsteinmustern gepflastert; die schwarzen Kiesel sollen aus dem Darro und die weißen aus seinem Mündungsfluss Genil stammen.

   In den hohen Palastkomplex können wir erst über einige Umwege eintreten: Durch eine Pforte gelangen wir zunächst in einen Vorhof (den ehemaligen „Absteigehof” für Reiter) und gleich danach in einen ansehn­licheren zweiten Hof, an dessen Ausgang Stufen in ein unterschiedlich hohes und zusammengestückelt wirkendes Bauwerk hochführen. Hat man dann aber den engen Treppengang erstiegen und tritt aus dem Halbdunkel dieses Gemäuers heraus, offenbart sich um so berückender der Hofgarten mit seinem langgestreckten Wasserbecken: Es ist dies der zentrale Palasthof des Generalife, derHof des Wasserkanals”.

   Wie schon in den Alcázar-Gärten von Córdoba erfreut uns auch hier der Anblick dieser quicklebendigen Wasserspiele, die mit ihren über das Becken einander zugebeugten Fontänenbögen sich mit den Bogengän­gen der maurischen Paläste zu verschwistern scheinen. Sie wurden freilich erst im 19. Jh. installiert. Der Kanal selber, über den die Nasriden sowohl das Bewässerungssystem des Generalife als der Alhambra regu­lier­ten, gilt als das bedeutendste Bauwerk des Palastkomplexes.


An der Westseite des Wasserkanals führt ein vielbogiger nachmaurischer Arkadengang auf den Hauptpalast zu. Wir betreten ihn durch seinen fünfbogigen Portikus und gelangen durch den nachfolgendem Dreifach­bogen in den Königlichen Saal” („Sala Regia”). Wie die anderen Räume dieses Sommerpalastes ist er weit bescheidener eingerichtet als die Alhambra-Paläste; er enthielt einige Schlafräume und besitzt nur im obe­ren Drittel des Mauerwerks noch einen Großteil seiner stuckgeschmückten Wandflächen (Yeserias).

    Hinter ihm liegt die Torre de Ismaíl”, ein ebenfalls mit Yeserias verzierter und bewohnbarer Aussichtspavillon, den Ismail I. nach dem Sieg über seinen mit Kastilien verbündeten Onkel in der Vega vor Granada (1319) hinzubauen ließ. Wunderbar das Licht- und Schattenspiel, das durch die oberen Gitterfester (Transennen) des Turms auf die Wänden fällt. – In der Alfiz-Rahmung des in den „Königlichen Saal” führenden Drei­fachbogens feiern Verse des Hofpoeten und Wesirs Ibn al-Yayaab jenen Sieg: „Wehrburg ohnegleichen in Vollkommenheit und Schönheit …/… im Jahr des jubelnden Triumphs des Islam” (in: ,Die Alhambra und der Generalife‘, Granada o. J. <1999?>, S. 169f.)

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