Quellen:
https://happyintheuk.files.wordpress.com/2015/04/dsc_0355.jpg
https://media.holidaycheck.com/data/urlaubsbilder/images/2/1155756597.jpg
https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRH7oFIhX69xu3fw5HJTTbP7d-IdSEi_t8M9RY1A8dTIYVlsqLs http://farm1.static.flickr.com/33/93596050_ce58c9efb6_o.jpg www.magazinespain.com/wp-content/uploads/2013/palacio-de-la-alhambra/Techo-de-la-Sala-de-los-Abencerrajes.jpg
P.S.
2015: Die 12 wasserspeienden Brunnenlöwen
waren bei unserem Besuch 2006 arg verwittert und glichen eher großen
braven Haushunden mit Lockensträhnen oder auch Leibchen. Wenig
später wurde der Brunnen jahrelang verhüllt und seine Löwen so
gründlich restauriert, dass ihre kühne heraldische Stilisierung
wieder gut zu erkennen ist. Auch die alabasterne Brunnenschale mit
den Versen des Hofpoeten Ibn Zamrak am Schalenrand hat man
restauriert; einige Verse des Gedichts beschwören das Gewaltpotential
dieser
Herrschaftstiere:
„Wasser
und Marmor werden beim Anblick eins …
Was
ist es, wenn nicht eine Wolke, die ihren Segen über die Löwen
ergießt?
Wie
die Hand des Kalifen, die sich am Tage ausstreckt, um die Löwen des
Krieges mit Gaben zu überschütten.
Oh
Du Betrachter, die Ehrfurcht vor dem Kalifen verbietet es den Löwen,
die auf der Lauer liegen, ihre Bösartigkeit zu zeigen.“
Wie
dem Photo des Löwenhofs und auch dem Lageplan zu entnehmen, ragen an
den schmalen Stirnseiten zwei überdachte und reich geschmückte
Pavillons in den Hof hinein. Mit ihren Drillingssäulen an den
Eckpunkten tragen sie erheblich zu dem Gesamteindruck eines
Säulenwaldes bei. Ein kleiner Springbrunnen in ihrem Zentrum speist
jeweils einen der vier zum Löwenbrunnen hinleitenden
Wasserkanäle.
Nach
vorherrschender Ansicht enthielten die um den Löwenhof liegenden
Palastbauten die Privaträume des Emirs sowie die Gemächer seines
Harems und wurden darüber hinaus für offizielle Festlichkeiten
genutzt. Die jüngste Forschung
diskutiert
auch die Hypothese, dass bestimmte Räume des Löwenpalastes zudem
für eine islamische Hochschule (Madrasa) genutzt wurden. –
Meine
nachfolgende Darstellung beschränkt sich auf wenige
charakteristische Merkmale der verschiedenen Gebäude des Palastes.
*
An
der Südseite des Hofes liegt der Saal
der Abencerragen.
Der Blick des Eintretenden wird sogleich von einem gewaltig sich
auftürmenden Stalaktitengewölbe emporgezogen. Mit diesen Mocárabes (Muqarnas)
verziert sind schon die acht Bogenzwickel, über denen sich die
achtzackige, von 16 Fenstern erhellte Sternenkuppel wölbt, die
ihrerseits über und über von kleinen konzentrisch angeordneten
Muqarna-Zellen überzogen ist.
Seinen
Namen erhielt der Saal in späterer Zeit nach dem mächtigen
maurischen Geschlecht
der Abencerragen,
das den Emiren von Granada lange Zeit zu Diensten war und sich im 15.
Jh. in deren Politik einzumischen begann. Wegen einer Liebesaffäre,
so die Sage, wurden die meisten männlichen Angehörigen in die
Alhambra gelockt – von 36 Personen spricht Washington Irving – und einer nach dem anderen neben dem zwölfeckigen Marmorbecken
exekutiert. Der Stoff wurde gern von Dichtern und Opernkomponisten
aufgegriffen, so von Lope de Vega (1596) und Chateaubriand
(1826) sowie Cherubini (1813) und Meyerbeer (1822).