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Plan der Alcázargärten oberhalb des Merkurgartens; in der Mitte der Jardín de las Dames, oben der Pavillon Karls V. und links von allem die lange Groteskengalerie (Gartenplan Nr. 8ff.)



„Garten der Damen” (Jardín de las Damas) mit Famabrunnen und Wasserorgel (Plan Nr. 10)

Quellen: www.flickr.com/photos/gonzalez-alba/3353355630/in/photostream/   http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ab/Fuente_del_%C3%93rgano._Reales_Alc%C3%A1zares_de_Sevilla.jpg
             www.pisos.com/hogar/wp-content/uploads/2013/09/jardinesalcazartraveler.jpg 

Wir durchlaufen sodann die gesamte untere Galerie; sie bietet ebenfalls gute Überblicke über die Gartenanlage und auch Einblicke in abgeschiedenere Bereiche.

   Der dem Merkurgarten nachfolgende Gartentrakt bei der Groteskenmauer heißt Garten der Damen (Jardín de las Damas). Mit seinen in acht gleich große Rechtecke un­ter­teilten Bosketten ist er in etwa so ausgedehnt wie die bisher vorgestellten vier Gärten zusammen. Seinen Namen erhielt er nach den für den Ausbruch des Trojani­schen Krieges mitverantwortlichen Göttinnen Hera, Athena und Aphrodite sowie Helena, die dem Schiedsrichter Paris als Bestechungsprämie zugesprochen wur­de. Die in einer der Gartengrotten untergebrachte Skulpturengruppe dieser Damen ist wie andere Skulpturen verlorengegangen. 1825 berichtete ein deutscher Reisender au­ßerdem von „zwei Reihen von Tänzern, aus denselben Bestandtheilen, als die Myrtenhecke, aus der sie emporsteigen, geformt; nur die Köpfe und Hände sind auf Holz geschnitzt.”

   Als Hauptattraktion des Damengartens gilt der zu Beginn des 17. Jh. erbaute Famabrunnen (Fuente de la Fama), der mit einer 2006/07 restaurierten, einst durch das Erdbeben von Lissabon beschädigten Wasserorgel aufwarten kann. Die den Brunnen krönende Fama hat einen Fuß auf den Erdball gesetzt und kündigt mit einem Trompetenstoß die neueste Ruhmestat, Untat oder auch das jüngste Gerücht an, so wie sie bei Vergil das Liebesverhältnis zwischen dem trojanischen Prinzen Aeneas und der karthagischen Königin Dido mit fatalen Folgen denunzierte.

    Eine Hydraulikanlage im Innern des Brunnens ermöglicht es, durch regulierbaren Wasserdruck zur angekündigten Stunde schlichtere musikalische Kompositionen abzuspielen. Auf Bankreihen davor warten oft schon Besucher auf das akustische Spektakel. Ein kleines Heckenlabyrinth in dem angrenzenden Boskett soll sicherlich mit dem alten allegorischen Labyrinth des Troja-Gartens Verbindung halten. Die Pfirsich- und Orangenbäumchen ringsum geben diesem Garten etwas vom Flair der vormaligen almohadischen Obstgärten.

 

Neben dem Trojamotiv wird das schon für den Merkurgarten angesprochene Neptunmotiv weiter verfolgt, denn im Zentrum der Längsachse des Gartens befindet sich ein hoher Neptunbrunnen. Wurde Mercurius von der Römern vor allem als Gott des Handels verehrt, so Neptunus schon früh als Schutzherr speziell des Seehandels, als welcher er denn auch hinter jener Merkurstatue für die dem Meere zuströmenden Flüsse Andalusiens zu sehen war.


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