Quellen: www.buzzle.com/img/articleImages/24143-38.jpg
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Allgemeines zu Texas
Auch
diese dritte Rundreise durch eine Hauptregion der USA war recht
facettenreich, doch bezweifeln wir, ob wir noch ein viertes Mal
dorthin reisen wollen. Von anderen Weltregionen wie Ostasien und auch
Europa dürften mittlerweile vitalere Impulse ausgehen, während in
Texas wie überhaupt in den Vereinigten Staaten weithin nur die
Metropolen sowie Spezialeinrichtungen wie Museen, Bibliotheken und
Forschungsinstitute anregend und lehrreich sind. Zu vieles
hingegen ist hier gründlich missraten oder erschreckend rückständig.
Zornig werden kann unsereins im Besonderen angesichts des
zunehmend kommerziell infantilisierten öffentlichen
Informationswesens (TV, Rundfunk und Zeitungen), hinsichtlich
der selbstgerechten religiösen Borniertheit, der Unwirtlichkeit so
vieler Städte und des ernährungspolitischen Desasters, dass ein
Großteil der Bevölkerung einer monströsen Verfettung zum Opfer
fällt.
Selbst
bei Menübestellungen, die noch als Vorspeise oder Snack ausgewiesen
sind, wurden uns Portionen aufgetischt, von denen schon die Hälfte
als Hauptgericht genügen sollte. Als müsste man immer noch laufend
Urwälder roden und eigenhändig Farmland bestellen. Dieser
Überversorgung in Restaurants und qualitativer Unterversorgung durch
Fast-Food-Komplettangebote kann man zumal auf Reisen schwerlich
ausweichen und in den Supermärkten
kaum einmal Brot
und Belag nach eigenem Gusto einkaufen.
Die
schon 1980 zu beobachtende Bigotterie
dieses Landes mit
den unsäglichen Tele-Evangelisten
hat
weiterhin bizarre Blüten getrieben. So stimmte ein Prediger in
Bodybuilder-Aufmachung sein Publikum auf einen Gottesbeweis ein, der
darin bestehen sollte, dass er vor seinem Publikum, das er um
spirituelle Beihilfe anflehte, eine Eisenkette mit seiner Muskelkraft
sprengen würde. Und mit welch rabiater Inbrunst weiterhin
diese meist auf Kinderbibel-Niveau gehaltenen Botschaften vorgetragen
und -gesungen wurden! Immer noch bedienen sich religiöse
TV-Programme dieser Dramaturgie des Anbettelns, die laufend die Soll-
und Habenzahlen der Geldspenden in die Übertragung ihres
Gottesdienstes einblendet.
Was
wir beim gelegentlich Fernsehen zwischen 20 und 22 Uhr zu sehen
bekamen, war durchweg vom Werbefernsehen
dominiert. Noch
stärker als 1990 auf unserer Rundreise durch den Westen der USA
schienen sogar die umliegenden bescheidenen Programmreste nach dem
Vorbild dieser verlogenen TV-Commercials inszeniert zu sein und war
kaum einmal etwas
zu finden, das nicht Entertainment gewesen wäre. Rasant angestiegen
war seitdem der rein kommerzielle Produktverkauf via Teleshopping.
Nicht
nur Entwicklungen im Ausland
werden im
TV weithin ignoriert,
sondern auch –
erstaunlich für
diese geschichtlich so junge Nation –
die eigene
Regional- oder Lokalgeschichte. Während bei uns zumindest in den
öffentlich-rechtlichen Programmen noch Retrospektiven und
Erinnerungen dargeboten werden, sei es als Dokumentation eines
exemplarischen Lebenslaufes, als Entwicklungsgeschichte einer
bedeutenden Firma oder nur im Wiederabspielen älterer Sendungen
und Filme, hat nicht einmal die eigene Filmgeschichte während dieser
Hauptsendezeit im amerikanischen Fernsehen ihren Platz. Es ist
ein hektischer Kreislauf überwiegend aus Wettervorhersagen,
regionalen Quisquilien, Kurzberichten von Skandalen, Verbrechen und
Sportereignissen sowie vereinzelten staatspolitischen Schlagzeilen.
So gut wie nichts wird vertieft, kaum einmal eine Reportage, die
über wenige Minuten hinausginge.
Selbstverständlich
kann man sich auch in Texas in Städten wie Austin oder Regionen wie
der Big-Bend-Nationalpark wohlfühlen; unser Gesamteindruck
allerdings schwankt zwischen der Beurteilung als beklagenswert und
hoffnungslos.
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