Quelle
für die Felsbilder:
www.ismoluukkonen.net/kalliotaide/suomi/ss/ss.html# Das
Foto rechts von mir (H.F.)
Do. 18.9.08:
Mein
dezent klopfender Specht scheint ein Buntspecht zu sein, jedenfalls
konnte Ruth heute morgen ein schwarz-weiß-rot gefärbtes Exemplar
nah unserer Hütte beobachten. Nach einiger Zeit ist ein wohl
anderer Specht zu hören, der nun sechs- bis siebenmal und
merklich kräftiger aufs Holz einschlägt. Und auf einmal sprintet
laut schnatternd eine Ente mit ca. 30 km/h über 50 Meter weit auf
dem See dahin!
Wir
fahren zu der gut 10 km entfernten Landenge (Syrjäsalmi),
wo man prähistorische Felsmalereien
fand. Ein
Pfad führt von der Nebenstraße zwei- bis dreihundert Meter tief an
einem verlandenden See vorbei. Minuten später sehen wir auf einer
Tafel die Nummer dieser Trekking-Route mit eigener Notrufnummer
verzeichnet. Tatsächlich kann man sich von nun an leicht den Fuß an
den Wurzeln und spitzigen Felssteinkanten des unebenen
Pfades vertreten. Eine größere Informationstafel in Front einer
etwa 10 Meter hohen Felspartie erläutert dann die mit rotem Ocker
gezeichneten Figuren und Muster; ein riesiger roter Farbfleck
soll vielleicht aus der Ferne auf die Szenerie aufmerksam machen.
Die
beiden abgebildeten Menschen (Strichmännchen), die man meist auf
3200-2200 v. Chr. datiert, liegen auf einer Höhe von knapp 6 Metern
und sind wie die anderen Felszeichnungen kaum zu erkennen.
Ursprünglich befanden sich die Zeichnungen direkt über dem Niveau
des Saimaasees, der sich nach dem Durchbruch des Vuoksi-Flusses bei
Imatra gewaltig absenkte. Die Felsmaler benutzten also entweder Boote
oder Schneeschuhe und Skier.
Derweil
ich nach weiteren Felszeichnungen Ausschau halte, schält Ruth mit
leichter Hand von einer zwischen Felsen und See stehenden Birke ein
Stückchen Rinde ab, die wegen ihrer ätherischen Öle sich so
ausgezeichnet fürs Entzünden unseres Ofenfeuers eignet. Die feine
rote Haut darunter und vielleicht auch die letzte feuchte rosa
Hautschicht soll man wie Spaghetti zubereiten können und bedenkenlos
– am besten bei Birkenwein? – verzehren können. Auf dem Rückweg
entdecken wir neben dem Pfad die Federn und blutigen Knöchelchenreste
eines geschlagenen Vogels. Und einige Meter daneben eine große
verrottende Ansammlung von Federn. Das sieht doch sehr nach der
Lieblings-Futterstelle eines Raubvogels oder anderen Vogelräubers
aus.
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