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Blick vom Panoramacafé der Saimaa-Brücke auf Puumalas Hafen

Oben: Bunkeranlage in Puumala; darunter der Verlauf der SALPA-Linie bis hin zum Saimaa-See und die südlichen finnischen Verteidigungsinien; rechts der Verlauf der SALPA-Linie bis hin nach Lappland

Quellen:https://scontent-muc2-1.xx.fbcdn.net/v/t1.18169-9/184412_307748866026643_48794362_n.jpg?_nc_cat=108&ccb=1-5&_nc_sid=cdbe9c&_nc_ohc=DBFy84BdMxoAX_tbQ_L&_nc_ht=scontent-muc2-1.xx&oh=­f5ef64­ac4c­18e7­926dd67b6348794dd7&oe=6192BCF9   https://etelasavonmuseot.fi/wp-content/uploads/2020/08/puumalabunkkeri_1b.jpg   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/16/Continuation-War-defensive-lines.png/250px-Continuation-War-defensive-lines.png https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7d/Continuation-War-1941.png


Man hat Puumala mit seinem Hafen in freundlich-ironischer Übertreibung als „Gibraltar des Saimaa” tituliert, weil hier die einzige Wasserpassage zwischen dem Finnischen Meerbu­sen im Süden und den nordöstlichen Seen bei Savonlinna vorbeiführt. Puumalas kleiner Hafen, der im Sommer so lebendig sein soll, ist in diesen Tagen allerdings beinahe men­schenleer. Von der Hafenpromenade aus nehmen wir den Lift hoch in den Turm der Saimaa-Brücke, doch ist dessen viel empfohlenes Panoramacafé in dieser Nachsaison schon geschlossen. So steuern wir für Tee und Bier ein anderes Café im Ortszentrum an. Sein Charme erinnert und wieder an unsere beiden Jahre auf der Nordseeinsel Amrum und auch an die Filmen der ,Proletarischer Trilogievon Aki Kaurismäki. Als ich für mich ein Bier bestelle, macht mich die Wirtin auf eine alkoholstärkere Marke aufmerksam, die sie unter der Theke hervorholt.

 

In Hafennähe stoßen wir auf eine als Museum eingerichtete Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg. Sie war Teil der 1940/41 erbauten ostfinnischen SALPA-Linie, offiziell „Suomen Salpa” („Finnischer Riegel”), die sich über 1200 km vom Finnischen Meerbusen bis nach Petsamo an der Murmansk-Front hochzog. Im hiesigen Seengebiet wurde sie aber im Ge­gen­satz zu anderen Verteidigungslinien wie der sog. Mannerheimlinie in keine nennenswerte Kampfhandlungen einbezogen. Die nördlichen Abschnitte hingegen waren strecken­wei­se hart umkämpft; die finnische Divisionen wurden hier von deutschen Korps der Lappland-Armee unterstützt, bis diese durch die Bedingungen des Waffenstillstands zwischen dem übermächtigen Russland und Finnland in Richtung Norwegen abgezogen werden mussten.

    Wiederholte Versuche, mithilfe unserer EC-Karten Geld zu ziehen, haben keinen Erfolg. Dabei kann man als Ausländer nur an diesen OTTO-Automaten, nicht etwa in Ge­schäften oder Tankstellen, überhaupt die EC-Karte nutzen! Auch will mir die PIN-Nummer meiner Kreditkarte, die ich für Bargeldabhebungen seit längerem nicht mehr benutze, auf Anhieb nicht mehr einfallen. Freilich haben wir noch eine Bargeldreserve und werden es morgen früh bei der hiesigen kleinen Bank oder auch in der größeren Ortschaft Sa­von­linna versuchen.

 

Nach der Heimfahrt tragen wir wie schon gestern Abend und in den nächsten Tagen ein kleines Match an der Dartscheibe aus, die an einer Kiefer neben unserem „Mökki” hängt. Und beschauen uns nach dem Abendessen die umliegenden leerstehenden Ferienhäuser. – Mittlerweile habe ich auch einigermaßen den Bogen ’raus, wie der Kachelofen des Hauptraums effizient zu befeuern ist. Zuvor gab es zweimal automatischen Alarm, als die Abzugsklappe nach dem Anheizen zu früh und dann auch zu weit geschlossen wurde.

    Wir haben uns reichlich Lektüre für unsere Stunden am Kamin mitgebracht. Ruth schafft es, den ersten Band von Thomas Manns ,Zauberberg’ ein zweites Mal zu lesen, und ich ver­tiefe mich bewundernd in Gerd Gaisers in Dänemark spielenden Jagdfliegerroman ,Die sterbende Jagd’ (1953).


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