Quellen: http://casateli.com/wp-content/uploads/2015/03/carmona1.jpg http://burguillosysuhistoria.blogspot.de/2014/10/toma-del-castillo-de-burguillos-por-el.html http://cavtravspain.blogspot.de/2011_05_01_archive.html www.spain.info/export/sites/spaininfo/comun/galeria_imagenes/paradores/r_parador_carmona_o_15.jpg_369272544.jpg
Gegen
Mittag verlassen wir El Puerto de Santa Maria und biegen unterhalb
der Nachbarstadt Jerez de la Frontera, die wie El Puerto ein Hauptort
im „Sherry-Dreieck” ist, in Richtung Carmona ab. Für
das dortige Parador haben wir drei Übernachtungen gebucht, um von
hier aus vor allem das benachbarte Sevilla zu besuchen.
Wir
wollten eigentlich noch einen Umweg zu El Palmar de Troya machen, dem
Städtchen mit dem gegenwärtigen antimodernistischen Gegenpapst,
doch ist der Weg dorthin – vorsätzlich? – so miserabel
ausgeschildert, dass wir uns bald wieder auf der Hauptstraße
befinden. Nun ja, dieser eine inbrünstige Marienverehrung feiernde „Zweite Vatikan” soll ohnehin von einer fünf
Meter hohen (Sicht-)Schutzmauer umgeben sein. Stattdessen lassen wir
uns bald von den weiten Baumwollfeldern bezaubern, die zu beiden
Seiten der Landstraße in ihrem bald erntereifen weißen Flausch
daliegen.
Nachmittags
nähern wir uns über die Autobahn südlich von Sevilla her dem
uralten Städtchen Carmona,
einer weiteren karthagischen Gründung. Nach Passieren der „Puerta
de Sevilla” mit dem dahinter liegenden Alcázar,
der auf eine punische Wehranlage zurückgeht
und im Zweiten Punischen Krieg von den Römern erobert wurde,
schlängeln wir uns mit dem Mietwagen etliche Gassen empor
und gelangen zuletzt durch zwei versetzte schmale Wehrtore in den
Burgplatz mit dem Parador. Es war ehemals das Eingangsgebäude einer
maurischen Festung und im 14. Jh. zeitweilig die Lieblingsburg Pedros
I. von Kastilien. Bekannter als mit seinem Beinamen „der Gerechte”
wurde der König mit seinem anderen Beinamen „der Grausame”, den
er wegen seiner blutrünstigen Rachsucht besonders im Bürgerkrieg
gegen seinen Halbbruder erhielt. – Unser Zimmer liegt in einem
Seitenflügel und gewissermaßen im Souterrain, allerdings
noch etliche Meter über dem Festungsgraben.
Ehe wir dann zu
einer Stadtbesichtigung aufbrechen, bewundern wir den im Mudéjar-Stil
angelegten Patio und seine schöne Springbrunnenschale.
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