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VI GERMANISTICA

Carmona, die „Puerta de Sevilla” mit dem Alcázar; daneben Pedro I de Castilla („Pedro el Cruel/Justiciero”); Kupfer um 1779


Rechts: Pedros ehemaliges Schloss, das jetzige Parador mit seinem Patio


Quellen: http://casateli.com/wp-content/uploads/2015/03/carmona1.jpg http://burguillosysuhistoria.blogspot.de/2014/10/toma-del-castillo-de-burguillos-por-el.html  http://cavtravspain.blogspot.de/2011_05_01_archive.html  www.spain.info/export/sites/spaininfo/comun/galeria_imagenes/paradores/r_parador_carmona_o_15.jpg_369272544.jpg


Gegen Mittag verlassen wir El Puerto de Santa Maria und biegen unterhalb der Nachbarstadt Jerez de la Frontera, die wie El Puerto ein Hauptort im „Sherry-Dreieck” ist, in Richtung Car­mo­na ab. Für das dortige Parador haben wir drei Übernachtungen gebucht, um von hier aus vor allem das benachbarte Sevilla zu besuchen.

   Wir wollten eigentlich noch einen Umweg zu El Palmar de Troya machen, dem Städtchen mit dem gegenwärtigen antimodernistischen Gegenpapst, doch ist der Weg dorthin – vor­sätz­lich? – so miserabel ausgeschildert, dass wir uns bald wieder auf der Hauptstraße befinden. Nun ja, dieser eine inbrünstige Marienverehrung feiernde „Zweite Vatikan” soll ohne­hin von einer fünf Meter hohen (Sicht-)Schutzmauer umgeben sein. Stattdessen lassen wir uns bald von den weiten Baumwollfeldern bezaubern, die zu beiden Seiten der Landstraße in ih­rem bald erntereifen weißen Flausch daliegen.

   Nachmittags nähern wir uns über die Autobahn südlich von Sevilla her dem uralten Städtchen Carmona, einer weiteren karthagischen Gründung. Nach Passieren der „Puerta de Sevilla” mit dem dahinter liegenden Alcázar, der auf eine punische Wehranlage zurückgeht und im Zweiten Punischen Krieg von den Römern erobert wurde, schlängeln wir uns mit dem Miet­wa­gen etliche Gassen empor und gelangen zuletzt durch zwei versetzte schmale Wehrtore in den Burgplatz mit dem Parador. Es war ehemals das Eingangsgebäude einer maurischen Festung und im 14. Jh. zeitweilig die Lieblingsburg Pedros I. von Kastilien. Bekannter als mit seinem Beinamen „der Gerechte” wurde der König mit seinem anderen Beinamen „der Grausame”, den er wegen seiner blutrünstigen Rachsucht besonders im Bürgerkrieg gegen seinen Halbbruder erhielt. – Unser Zimmer liegt in einem Seitenflügel und gewissermaßen im Souterrain, a­ller­dings noch etliche Meter über dem Festungsgraben. Ehe wir dann zu einer Stadtbesichtigung aufbrechen, bewundern wir den im Mudéjar-Stil angelegten Patio und seine schöne Spring­brun­nenschale.

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