Quellen: http://trevor.hornsby.free.fr/Voyage/Andalousie/Album_5/P6020326M.jpg http://trevor.hornsby.free.fr/Voyage/Andalousie/Album_5/Cordoba_to_Seville.html http://es.scribd.com/doc/62614229/Carmona-Romana-Antonio-Caballos-1
Wir
gehen nun in den angrenzenden Teil der Altstadt hinab. Beim
Durchstreifen der verwinkelten Gässchen haben wir wiederholt
Einblicke in die blumengeschmückten, gekachelten und meist
brunnengekühlten Innenhöfe der Stadthäuser. Und gelangen bald zu
der in ihrem Äußeren unscheinbaren Kirche Santa
María,
einer vormaligen Moschee, die wiederum in der Zeit davor ein
Kirchengebäude der Westgoten war. Angesichts der hübschen
Orangenbäumchen in ihrem von Hufeisenbogen umgebenen Patio
kann man leicht übersehen, dass eine ihrer Säulen glasgeschützt
ist: In westgotischer
Schrift wurde
im späten 6. Jh. ein Kalendarium liturgischer Feste in die
Marmorsäule eingemeißelt, und zwar nur für die erste
Hälfte eines Jahres (eine andere Säule mit der 2. Jahreshälfte ist
nicht erhalten). Zu dieser Zeit dürften die meisten Goten noch
Anhänger des Arianismus gewesen sein, erst um das Jahr 600 traten
sie wie zuvor ihr König Rekkared I. mehrheitlich zum Katholizismus
über, zu dem sich schon fast alle ihre andalusischen Untertanen
bekannten.
Zuletzt erreichen wir
den sehr belebten kleinen Rathausplatz
und lassen uns dort
spontan zu einem Sherry nieder. In der Platzmitte tummeln sich
(fußball-)spielende Jungen und Mädchen, derweil sich am Rande
Jugendliche in Grüppchen sammeln, darunter eine von einer
selbstbewussten Schönen angeführte Clique. Die Anwohner dort haben
alles unter Blickkontrolle, auch einen wohl geistesgestörten Jugendlichen, der
aufgeregt hin und her läuft, bis er sich einer Gruppe
angeschlossen hat. – Wie ich später lese, lag an dieser Stelle
schon das Forum Romanum von Carmo (Carmona).
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