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  TONGLI, Kunqu-Oper (23.10.2011)

 

Das Video (47 Sek.) ist in besserer Bildqualität jetzt auch direkt bei You Tube zu sehen.

 

  

 

Rechts oben: Kormorane auf einem Fischerboot in Tongli

Unten: Tongli, Strecken von Nudelteig

 

 

  

 

 

 

 Quelle für die Fotos und das Video: H.F.

12. Tag, So. 23.10.11:

Auf der Weiterfahrt nach Shanghai machen wir nach ungefähr einer halben Stunde einen Zwischenstop in Tongli, einem der vielen "Wasserstädtchen", die im Jangtsekiang-Delta der Metropole Shanghai vorgelagert sind. Das 1000-jährige Städtchen wurde um fünf kleine Seen herum erbaut, wird von 15 Wasserstraßen durchzogen und ist entsprechend brückenreich. Wegen dieser schweren Zugänglichkeit hat Tongli alle Kriegswirren weithin unbeschädigt überstehen können.

   Da keine Autos in die Stadt einfahren dürfen, bringt man uns alle in golfwagenähnlichen Gefährten in die Altstadt. Eine Zeitlang verweilen wir dort vor einer Büh­ne, auf der man gerade eine Kunqu-Oper aufführt. Diese im Wu-Dialekt der Jangtse-Region gesungene Opernform soll besonders von chinesischen Intellektuellen geschätzt werden. Viele Texte der weithin tänzerisch-bewegt vorgetragenen Lieder wurden vor Jahrhunderten von bekannten Literaten verfasst und sind für die meisten Chinesen heute kaum verständlich. Sogar unser südchinesischer Reiseleiter hat hier nach eigenem Bekunden große Verständnisschwierigkeiten. Das Rollen­repertoire der Kunqu-Oper soll differenzierter sein als dasjenige der von ihr stark beeinflussten, erst um 1800 entwickelten Peking-Oper.

    Wir gehen weiter bis zum Stadtzentrum, wo sich drei Brückchen über zwei sich hier kreuzende Flussarme spannen. Ein Mann spült soeben drunten am Gewässer Geschirr, etwas weiter wird man vor einer kleinen Weinbrennerei zu einer Verkostung eingeladen; an anderer Stelle darf ich dann gegen eine Gebühr einen Mann beim Nudelteigziehen photographieren. Auch können wir Touristen ohne Gebühr einer Kormoranfischerin bei der Arbeit mit ihren gefiederten Helfern zusehen: Die auf Holzgestellen am Bootsrand sitzenden "Meeresraben" tragen Ringe oder Schnüre um den Hals, damit sie ihre Beute nicht hinunterschlucken. Die Frau wirft sie zunächst in den Kanal und animiert sie durch Schläge aufs Wasser zum Hinabtauchen. Danach werden die Vögel mit einem Bambusstab wieder ins Boot gehievt und würgen nach leichtem Pressen des Halses den gefangenen Fisch wieder heraus. Über 100 Fische soll ein Kormoran in der Stunde fangen können und für seine Arbeit mit Fischstückchen oder Garnelen belohnt werden. Die Abrichtung der Tiere dauert etliche Monate, wobei sie auf ihre Bezugsperson geprägt und oft wie frei­laufende Haustiere gehalten werden. Sind sie für die Fischjagd zu alt geworden, sollen sie in der Regel bis zu ihrem Ende ein Gnadenbrot erhalten.

 

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