Bildquellen: Google Maps (Street View) Google Maps „Musée Paul Valéry“ (Fotos)
Die.
19.7.88) Beim Frühstück in einer Grotte des Hotelparks sind
wir längere Zeit noch allein. Auf der Weiterfahrt kommen wir nach
einer halben Stunde an dem störanfälligen Atomkraftwerk
Tricastin bei Pierrelatte vorbei. Bei Avignon
möchte Ruth noch einmal den spätgotischen Papstpalast sehen; wir
finden just unterhalb des Palastes einen Parkplatz und fahren sehr
bald schon angesichts des dortigen entsetzlichen
Gedränges davon. Nach fast 2 Stunden Weiterfahrt verlassen wir die
A9 und biegen nach Sète ab, um das Musée Paul Valéry
zu besuchen. Vom stadtüberragenden Mont-Saint-Claire aus blicken wir
auf das Hafenstädtchen und Meer; und sehen oberhalb des 1920
von Valéry in ‚Le cimetiére marin‘ besungenen
Meeresfriedhofs, auf dem er selber begraben ist, das neue Museum.
Bezaubernd die Lage und Einrichtung mit einigen aufs Meer
zeigenden Bullaugen. Eine Dauerausstellung enthält bibliophile
Ausgaben dieses philosophischen Ästheten, der gern die eigenen Verse
pries und auch seine Hände zeichnete, aber wiederholt
energisch der Vichy-Regierung entgegentrat.
Hinter
Perpignan haben wir denDie Ausstellungen zeitgenössischer Künstler
in den anderen Sälen streifen den drohenden musealen Charakter
entschieden ab. gewaltigen Bergriegel
der Pyrenäen vor
Augen! Wie geplant, nehme ich für unser Tagesziel Cardona die
serpentinenreiche Bergroute zur Grenzstation am Col
d‘Ares (1513
m). Nach einiger Zeit sind wir allein, als uns plötzlich auf unserer
Fahrseite ein motorisierter Rolllerfahrer entgegenkommt und mit einem
Schlenker gerade noch ausweichen kann! Zum Glück für ihn hatte ich
wie gewöhnlich die Scheinwerfer eingeschaltet und ihn so
Sekundenbruchteile vor der Kollision warnen können. Als wir gegen 20
Uhr 15 endlich am Col eintreffen, ist er mit Eisenstangen quer über
die Straße gesperrt! Und ein Schild belehrt uns, dass er im
Sommer nur bis 20 Uhr geöffnet ist (der Rollerfahren dürfte also
ein Grenzbeamter gewesen sein). Besser also zurück, aber nur nicht
mit Tempo, denn zweimal sind wir schon einem Grüppchen Kühe auf der
Passstraße begegnet! So dauert es eine gute Stunde, bis wir auf die
A9 in Richtung Cardona
kommen.
An
der ersten Raststätte rufe ich sogleich unser Parador-Hotel in
Cardona an und vermelde, dass wir wohl in 2 bis 3 Stunden eintreffen
würden. Wunderbar dann der Anblick des erleuchteten und auf
seiner Burghöhe liegenden ehemals maurischen und später
herzoglichen Schlosses. Wir schlängeln uns hoch und checken um 0h30
ein. Das Zimmer ist mit antikem Mobiliar und Bodenfliesen aus Sevilla
eingerichtet.
- 2 -