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Von York weiter in die schottischen Lowlands. Oben der Verlauf des Hadrianswalls
 
Rechts: Oben der Nith in Dumfries; darunter Carlyles Wohnhaus im nahen Craigenputtoch (Gemälde von G. Moir)
Zuunterst die Ruine von „Lanercost Priory“

 

Bildquellen: Google Maps   ebd das Foto der Divorgilla- Brücke mit dem Brückenhäuschen zur Linken  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/6/62/George_moir_craigenputtock.jpg  https://de.wikipedia.org/wiki/Lanercost_Priory#/media/Datei:Lanercost_Priory_from_SE.jpg

 

 

Mittw. 21.7.93) Von York aus machen wir Abstecher ins schottische Grenzland, zunächst zur alten Schmiede von Gretna Green, die aber zum Museum und einer Touristenfalle mit Wächter im Kilt geworden ist. Zu Ehren des Dichters Robert Burns und des Essayisten Thomas Carlyle, Goethes wichtigstem Verbindungsmann für die englischsprachigen Literatur, fahren wir eine halbe Fahrtstunde weiter westlich nach Dumfries. Wild fällt hier der Nith bei der denkmalgeschützten Divorgilla-Brücke über ein Wehr und gewinnt mit den kreisenden Möwen das Flair eines Seestädtchens. Wenige Fußminuten zur Linken des Brü­ckenhauses liegt das Robert Burns Centre; die hier ausgestellte Sammlung kommt uns wie ein Sammelsurium vor (doch haben viele Besucher mittlerweile einen besseren Eindruck gewonnen: s. bei Tripadvisor „Robert Burns Centre“). Burns' Volkslied ‚Auld Lang Syne‘ war uns Pfadfindern als Verabschiedungslied nach dem Abbau größerer Lager bekannt („Nun wolln wir auseinandergehn/ Es muss geschieden sein …“). Wir gehen dann über den Nith hinüber zu Burns' Wohnhaus, in dem er mit 37 Jahren an den Komplikationen einer Zahnextraktion verstarb. Neben persönlichen Dingen zeigt es auch Manuskriptseiten und etli­che Werkausgaben vor. In seinem Arbeitszimmer macht man uns auf ein Fenster aufmerksam, in das er mit seinem Diamantring seinen Namen gekratzt hätte (vielleicht war es nur das Werk einer seiner spä­te­ren Verehrer). – Craigenputtoch liegt ungefähr 18 Meilen westlich von Dumfries. Das Anwesen ist gegenwärtig im Besitz eines schottischen Clans; so begnügen wir uns mit dem abgebildeten Gemälde von George Moir (1829). Goethe hatte Carlyle am 21.6.1829 um eine Zeichnung seiner entlegenen Wohnung sowie ihrer weiteren Umgebung gebeten und ließ sie in Kupfer stechen.

 

Es wird Zeit, unser Hotel in Lockerbie aufzusuchen. Es liegt in einem großzügigen Park mit kalifornischen Redwoods und gehört zu der Consort-Gruppe, die auf die Selbstverwaltung ihrer Hotels Wert legt; ge­leitet wird es von einem so effizienten wie wortkargen Japaner. Die Zimmerausstattung freilich liegt wie üblich eine Stufe unter der von kontinentaleuropäischen Hotels derselben Preisklasse. Von dem Flug­zeug-Bombenattentat von 1988 durch den libyschen Geheimdienstes bekommen wir übrigens nichts zu sehen, die Gedenkstätten wie der „Garden of Remembrance“ liegen nicht auf unseren Wegen.

   Nachmittags fahren wir aus, um einige Reste des Hadrianswalls zu besichtigen. Auf engen gewundenen Hügelstraßen nähern wir und zunächst einer ehemaligen schottischen Wallburg in der Nähe von Car­lyles Geburtsstadt Ecclefechan. Am Ende einer ungenau verzeichneten Wegstrecke liegt ein mächtiger Hügel, wohl der Burnswark Hill, ein Verteidigungswall der einheimischen Selgovae, die dort von den Rö­mern belagert wurden. Wir sehen aber keine Anzeichen von archäologischen Grabungen und fahren weiter.

P.S.: Um 2015 fanden Archäologen auf dem Hügel Spuren einer großen Schlacht. Hadrians Nachfolger Antoninus Pius hatte dessen kluge Grenzwallpolitik rückgängig gemacht und den Hügel um 140 n. Chr. durch römische Truppen erstürmen lassen. Besonders hohe Verluste erlitten die Schotten durch Bleischleudergeschosse aus den Handkatapulten der „Manuballista“.

In der Nähe des Hügels sehen wir zu beiden Seiten des Weges eine Farm; Kühe begrüßen soeben aufgeregt einen abgeladenen Bullen, der aber anscheinend nur seine Ruhe haben will. Eine knappe Fahrtstun­de später erreichen wir den Birdoswald" mit Relikten des römischen Kastells. Und laufen ein Stück weit auf den Mauerresten ihrer einst bis zu 6 Meter, nun meist kaum 1 1/2 Meter hohen Wallbefestigung. Das dazugehörige Museum ist schon geschlossen. – Beim kreisbogenförmigen Zurückfahren erwartet uns der zauberhafte Anblick der Ruine der Lanercost Priory". In der 2. Hälfte des 12. Jh. teilweise aus dem Material des Hadrianswalls erbaut, hat man in eine Mauer der Priorei eine Inschrift der römischen Legio VI Victrix eingefügt. Diese wurde seit 122 n. Chr. beim Bau des Hadrianswalles eingesetzt und später für

 

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