Quellen:
www.documenta14.de/images/d14_Numismatic_Museum_%C2%A9_Mathias_Voelzke-002.jpg,1440
www.thisisathens.org/de/museen/numismatisches-museum
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/The_Athens_Academy_-_Greece_-_panoramio.jp
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/15/Athens_University_main_building.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Griechische_Nationalbibliothek.jpg
Für
die Marathondistanz von gut 40 km bis zu unserem gebuchten
„Electra-Palace”-Hotel unweit der Athener Agorá benötigen wir
nur eine knappe Stunde. Dasselbe Zimmer wie vor 12 Tagen können wir
in dem prätentiösen Hotel nicht erhalten, nur eines ohne Steckdose
im Bad und mit so dünnen Wänden, dass beim Telefonat eines
griechisch parlierenden Zimmernachbarn jedes Wort zu
vernehmen ist.
Wir
machen uns dann auf den Weg zu dem neoklassizistischen Wohnpalais von
Heinrich
Schliemann.
Das 1879 mit zweigeschossigen Arkadenbögen erbaute Palais benannte
er nach Trojas Palast als „Ilíou Mélathron”. Wegen finanzieller
Probleme ihres Sohnes Agamemnon verkaufte Schliemanns Witwe Sophia
den Palast dem griechischen Staat, der ihn als Sitz des Areopag
einrichtete und jüngst (1999) als numismatisches Museum mit einer
der bedeutendsten Münzsammlungen weltweit. Zurzeit wird das Gebäude
restauriert und soll zu den Olympischen Spielen 2004 wieder
zugänglich sein.
Wir
gehen diesen Boulevard „Odós Panepistimíou” weiter hoch und
haben bald die in leuchtenden Farben prangende Akademie
der Wissenschaften und Künste vor
Augen. Nach dem Entwurf des dänischen Schinkel-Schülers Theophil v.
Hansen stellte der Architekt und Archäologe Ernst
Ziller das
Gebäude 1856 fertig. Ziller ließ in Griechenland über 500
öffentliche und private Gebäude errichten, entwarf auch den Plan
für das Panathenäische
Stadion sowie
das
Grabmal für
seinen Freund Heinrich Schliemann. Das Portal der Akademie
wird von den beiden auf hohen ionischen Säulen postierten
Marmorskulpturen der Pallas Athene und des Musengottes Apollon
flankiert. Den unteren Zugangsbereich beherrschen die
Marmorstatuen der in Athen geborenen Philosophen Sokrates und Platon,
des Begründers der antiken Akademie.
Zur
linken Seite der Akademie liegen die beiden anderen
(neo-)klassizistischen Bauwerke der „Athener Trilogie”, wie der
Architekt Theophil v. Hansen das von ihm entworfene und von seinem
Bauleiter Ziller ausgeführte Ensemble titulierte. Zunächst der 1841
abgeschlossene Neubau der Universität,
in den die schon 1837 nach ihrem Begründer Otto I. benannte
„Ottonische Universität” einzog. Weiter nach links hin folgt die
1888 fertiggestellte Nationalbibliothek
(sie wurde 2006 nach
Kallithéa südlich von Athen hin ausgelagert).
– Sämtliche
Bauwerke wurden durch Spenden finanziert, so die Akademie durch den
österreichischen Bankier, Diplomaten und Baumwollimporteur Frhr.
Simon von Sina.
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