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Unsere Route durch den Albaicín: Von der Plaza Nueva aus östlich weiter in Richtung auf „El Bañuelo”
 

 

 


Granadas alte maurische Badeanlage „El Bañuelo” (mit einer Rekonstruktion der Anlage und des Badebetriebs)
Quellen: www.google.de/maps/place/Granada   http://tourmet.com/wp-content/uploads/2013/07/Banuelo.jpg   Prospekt der Badeanlage (Junta de Andalucia 2006)    http://deme.aminus3.com/image/2011-12-16.html/
Mittw. 27.9.06:

Am Morgen machen wir uns auf den Weg in Granadas ältestes Stadtviertel, den nordöstlich auf einem Hügel gelegenen ehemals maurischen Albaicín („Illiberis” in römischer Zeit). Der heutige Stadtteil beginnt gleich bei der belebten Plaza Nueva, die man nach der Wiedereroberung Granadas zur Überdeckung des Río Darro anlegte und für öffentliche Veranstaltungen wie Turniere, Stierkämpfe und auch Hinrichtungen nutzte. Der unterirdisch kanalisierte Darro tritt kaum 100 Meter weiter wieder ans Tageslicht und begleitet uns ein Stück weit bis zu unserer ersten Station des Tages, der im 11. Jh. unter der Berberdynastie der Zīrīden erbauten Badeanlage „El Bañuelo. Das öffentliche Dampfbad gilt als eines der we­nigen aus der Maurenzeit, die in Spanien noch vollständig erhalten sind. Verschont wurde dieses Stadtteilbad nur deshalb von der Zerstörung durch die seit der Antike das Badewesen verdammenden Christen, weil es schon vor der Rück­eroberung Granadas im Souterrain eines Privathauses lag.

   Wie in vielen alten Kulturen hatte für die Muslime das Bad neben der hygienischen und kommunikativen Funktion auch das Charakteristikum einer religiösen Reinigung. Die Badeanlage gehörte hier zum Bereich einer Moschee und bot un­gefähr 50 Personen Platz. Für Frauen und Männer gab es unterschiedliche Öffnungszeiten. Wie üblich, folgte die Einrichtung dieses Hammam im Großen und Ganzen dem römischem Vorbild: Nach Eintritt in den Vorhof und Umkleideraum begab man sich in drei unterschiedlich temperierte Räume, zunächst zur Reinigung in den Kaltbaderaum (Nr. 5), danach in den mit Hufeisenarkaden geschmückten großen Warmbaderaum (6), in dem auch Massagen angeboten wurden, und schließlich in den zweigeteilten Hitze- oder Dampfraum (7), der Nischen mit Einzelbädern enthielt. Die sternförmigen oder rechteckigen Lichtöffnungen im Kuppelgewölbe dienten zudem als Dampfabzug; einige hatten Abdeckungen aus gefärbtem Glas.

 

Auf dem weiteren Weg, gleich zu Anfang der im rechten Winkel hochsteigenden Cuesta del Chapiz, erblicken wir durch ein unscheinbares Portal einen von Gärten umgebenen hübschen Renaissancepalast und treten spontan näher. Es ist der Palacio de los Córdovas, der ursprünglich in Granadas Innenstadt stand, zu Beginn des 20. Jh. einem Theater und späterem Kino weichen musste und dank vieler konservierter Gebäudeteile Jahrzehnte später am heutigen Platz wieder­er­rich­tet wurde. Seit den 1980er Jahren beherbergt der Palacio Granadas Stadtarchiv und wird mit seinen Gartenanlagen auch für (Hochzeits-)Feiern und protokollarische Zeremonien genutzt.

   Wir gehen auf dieser langen ansteigenden Cuesta del Chapiz weiter und gelangen schließlich zu dem ungefähr 100 Meter höher gelegenen Mittelpunkt des Viertels, zur Plaza Larga. Hier wird soeben wie an jedem Wochentag ein Markt

 

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