Home
Impressum
Ruth Fleigs Galerie
Schulkinder malen
Kritzel-Kratzel
Horst Fleigs Texte
I  Philosophica
A ZUR ANTHROPOLOGIE
Sloterdijk-Habermas
Pico della Mirandola
Michel de Montaigne
J. G. Herder
Max Scheler
Helmuth Plessner
Rück- und Ausblick
B ERINNERUNGSBILDUNG
Schock der Rückkehr
Seel. Machtkämpfe?
Erinnerungsautomatik
Wuchernde Phantasie
Seel. Raumpositionen
Beschreibungsfehler
Darstellungstechnik
Kameradenbesuche
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen


- 8 -



Habermas' Theorem einer Gattungsethik wurde weithin akzeptiert und erfuhr nur gelegentlich (mo­de­ra­ten) Widerspruch.24 Auch Slo­­ter­dijk läßt kei­nen Zwei­fel an der ethischen Fundierung der ei­­ge­­nen Po­si­tion und an der Ablehnung evo­lutionärer Zielsetzungen für den Menschen.25 Ver­schließt aber nicht die Augen vor den dif­­fus sich abzeichnenden neuen Ten­­denzen wie der „Homöotech­nik”, die im Un­ter­schied zu der in ihrer Künst­lich­keit sich au­gen­­fäl­­lig von der Natur abhebenden über­kom­me­nen  ­

  ­   ------------------------------------------------------------------------------

24 In seiner Rede Der Mensch ist moralisch großzügig ge­schnei­dert (2001) wandte sich der Biologe und damalige Prä­si­dent der Max-Planck-Gesellschaft Hubert Markl gegen Ha­ber­mas’ Argument ei­nes drohenden „Eingriffs in die sym­me­tri­sche Gleich­stel­lung al­ler Men­schen, die in menschheitsweiter Kom­mu­ni­ka­tionsgemeinschaft le­­ben und die sei­ner An­sicht nach nur durch die uneingeschränkte ge­ne­ti­sche Zufalls­lot­terie  natürli­cher Zeugung gewährleistet werden kann ... Denn mir scheint seiner Argumen­tation eine deutliche Über­­schät­zung der Macht der Gene für die Ent­wick­lung einer zu selbst­ver­ant­­wort­li­cher Autonomie befähigten menschlichen Person zu­grun­de zu liegen ... und eine ebenso un­be­gründete Un­ter­schät­zung der gerade durch die men­schen­ty­pische geneti­sche Kon­sti­tu­ti­on ge­währ­lei­ste­ten Freiheit des Denkens und Han­delns je­des ei­ni­germa­­ßen normalen, also nicht schwerkrank psy­chisch de­for­mierten Men­schen.” Die Würde des Men­schen kön­ne „nicht in seiner zu­fäl­ligen genetischen Zusam­mensetzung begrün­det sein. Sie ist etwas, was die Men­­schen­ge­mein­schaft je­dem Men­schen zuerkennt, ganz gleich wie seine ge­ne­­ti­sche Beschaffenheit zustande gekom­men ist.” Zi­tiert nach dem Vor­abdruck der Re­de in der Süddeutschen Zei­tung Nr. 251/­2001. URL: http://www.gene.ch/gen­post/ 2001/­Jul-Dec/­msg­00293.html 
25 Unmißverständlich in einem Gespräch mit Hans-Jürgen Hein­richs: „Man muß kein Kan­tianer sein, um zu verstehen, daß Men­schen nicht Mittel sein dür­fen, schon gar nicht Mittelglieder in ei­ner Züch­­tungs­se­quenz, sondern daß sie in jeder Le­bens­la­ge in jeder Kul­tur und in je­der Zeit ihren Daseinszweck in sich selber tragen. Da­­mit ist im übrigen schon an­ge­deu­tet, war­um unsere Kultur, so­wie sie anfängt, evolu­tio­nistisch, naturali­stisch, futuristisch zu denken, sich auf der schie­fen Ebe­ne befindet, weil zum Evolu­tio­nismus
per se die Versuchung gehört, eine gegebene Generation zu rel­at­i­vie­ren in Hin­blick auf das, was eine nächste erreicht haben wird.” Peter Slo­ter­dijk und Hans-Jürgen Heinrichs, Die Sonne und der Tod. Dia­lo­gi­sche Un­tersu­chun­­gen (Frank­furt/ Main 2001), S. 131.

ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/