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Über das Vergessen
Biogr. Stimmigkeit
Proust. Doppelgänger
Psychobiologisches
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI Germanistisches

RÜCK- UND AUSBLICK

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nämlich die „Mög­lich­keit an­de­rer welt­mäch­ti­ger Le­bensformen, die über Vernunft verfü­gen”: „Wir auf der Er­de ken­nen den Men­schen nur als Ho­mi­ni­­den. Wer aber sagt uns, daß seine Le­bens­ge­stalt die ein­zi­ge mög­li­che für ein end­li­ches We­sen ist, das über Einsicht und schöp­feri­sche Kraft ver­fügt?”33 Es fragt sich frei­lich, ob Pless­ner hier­bei über­haupt noch an den Menschen und des­sen Pla­sti­zi­tät denkt oder – wie explizit in anderen Aufsätzen – pri­mär an „ex­­tra­ter­re­stri­sche” For­men re­fle­xi­ver In­tel­li­genz. Vor al­­len Mo­del­len einer „Men­schen­züchtung” jedenfalls warnt er durch­weg, da sie sei­ner Er­fah­rung nach nur krud bio­lo­gi­sti­sche, so­zial­dar­wi­ni­sti­sche oder den Men­­schen sonst­wie in­stru­men­ta­li­­sie­ren­de Ziel­set­zun­gen ha­ben könnten. Macht aber eben­so­we­nig ein Hehl dar­aus, daß die­se sich erst ab­zeich­nen­den Pro­ble­me zum ge­ge­benen Zeitpunkt of­fen zu dis­ku­tie­ren sind.34



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Die gegenwärtige Problemdiskussion in der eingangs er­örterten Kon­tro­ver­se zwischen Peter Slo­ter­dijk und Jür­gen Ha­ber­mas hat sich emotional so zu­spit­zen kön­nen, weil sie sich nur bei­läu­fig auf die neu­zeit­li­che Philosophischen An­thro­po­lo­gie zu­rück­be­zog, die über das bisherige menschli­che Selbst­ver­ständ­nis ge­nau­er Re­chen­schaft hätte ge­ben kön­nen und statt dessen ex­zes­­siv um Reiz­wörter wie „Menschenzüch­tung”, „An­thro­po­tech­ni­ken” bzw. „ge­nu­in fa­schi­stisch” krei­ste. Wer die­se mit der Neu­zeit ein­set­zende Dis­kus­sion für sei­ne gat­tungs­ethi­schen, hu­man­ge­ne­ti­schen oder auch an­geb­lich „trans­hu­ma­nen” Al­ter­na­tiv­pro­jekte nicht ge­hörig be­rück­sich­tigt, kann sich sel­ber von Kul­tur und Ge­schich­te des Menschen so weit entfernen, daß er kein Verständnis mehr für sie aufbringen kann und mit ihr de­fi­ni­tiv bricht, vor­sätz­lich oder auch no­lens vo­lens. Weiterhin geht es um die Verteidigung der welt­of­fe­nen Exi­stenz des Men­schen und der Er­for­schung seiner Gren­zen, wenn­gleich un­ter ver­än­der­ten Vor­zeichen. Denn die 

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33 In: Immer noch Philosophische Anth­ropologie? (1963); wie­der abge­druckt im Sammel­band Conditio hu­mana, a.a.O., S. 235-246 (Zitat S. 246).

34 So in Homo absconditus, a.a.O., S. 358: Mit der Erobe­rung des Weltraums und der drohenden Eingriffsmöglich­keit in unsere Erb­sub­stanz werden Kräfte für uns verfüg­bar, denen wir noch nicht gewachsen sind.” (Kursivierung von mir, H.F.) Vgl. das oben (S. 40) von mir zitierte Wort von dem „schöpfe­rischen Eingriff in das Leben selbst” und der „mög­li­chen Planung der Erbsubstanz”, die in nächster Zu­kunft zur politischen Entscheidung anstehen wür­den.


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