Quelle: www.carsablanca.de/files/medias/filename/Buick_Regal_(1977)_3263_big.JPG?1248283953
Für
unsere Rundreise hatten wir überwiegend
Voucher der
Motel- und Hotelkette TRAVELODGE gekauft. Ihr Maskottchen „Sleepy”
wies uns Ermüdeten auf den letzten Meilen der Anfahrt öfter
freundlich den Weg. Jenes Angebot enthielt freilich keine genaueren
Qualifizierungen des örtlichen Hotelstandards,
und so stellte sich bald Abend für Abend eine mehr oder minder trübe
Vorahnung bei uns ein. In den Städten nämlich, die wie Detroit und
St. Louis eine schlimme wirtschaftliche Krise durchmachten, erging es
uns auch in diesen Motels am schlechtesten, wobei wir in St. Louis
noch frische Spuren eines Einbruchsversuchs entdeckten und das Zimmer
auf eigene Faust zusätzlich sicherten. Ausgesprochen komfortabel
wurden wir leider nirgendwo einquartiert; unsere Reiseagentur
hatte sich also bei der Einstufung dieser Kette schwer täuschen
lassen.
Unser
Mietwagen,
ein „Buick Regal”, hielt sich dagegen löblich und war so bequem
zu steuern, dass ich bei der Rückkehr in Düsseldorf die
Lenkung unseres Volvo für defekt hielt und nach den zwei Wochen der
Automatikfahrt das Kuppeln- und Schaltenmüssen für ein idiotisches
Gefummel hielt. Aber schon nach einer halben Stunde fand ich es
wieder zumutbar. Während eine Klimaanlage in den US-Breitengraden
auf der Höhe von Neapel und Kairo selbstverständlich ist, dürften
sich die meisten Mitteleuropäer nicht mit dem Geschwindigkeitslimit
von meist 55 Meilen pro Stunde (88 km/h) außerhalb geschlossener
Ortschaften abfinden. Erträglicher wurde dies für uns, indem wir
die Highways so oft wie möglich zugunsten der Erkundung des Landes
und seiner Besiedelung mieden. So lernten wir denn bald die
eigentümliche, auf Auto-Mobilität hin
angelegte Straßendorf-Struktur
näher
kennen, die sich in bewaldeten ländlichen Umgebungen mitunter
auflockert und weit auseinanderzieht. Sogar in einer
¾-Millionen-Stadt wie Memphis kann ein harter Stadtkern unauffindbar
bleiben und man sich in Konglomeraten von Vorstadtsiedlungen
verlieren. Auch die schon für uns Kinder so faszinierenden
eingeschossigen
Holzhäuschen der USA sind oft kettengleich zu „Strip-Cities”
aneinandergereiht. Sie reichen bis in die Vororte der Großstädte
hinein,
wo sich zusätzlich Dienstleistungsbetriebe zu beiden Seiten einer
Hauptachse
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