Quelle für das Studiophoto: www.theguardian.com/film/2010/oct/27/johnny-sheffield-obituary
Weitere Kinos und Filme meiner Kindheit
Das
andere von mir sehr geschätzte Kino befindet sich in Duisburg-Walsum
und bringt meist „Abenteuer-” oder „Wildwestfilme”. Ich
besuche es vor allem als Acht- bis Elfjähriger (1953-56) während
meiner sonntäglichen Abstecher zur Oma, die mir denn auch regelmäßig
die 50 Pfennig für eine Kinokarte spendiert. Zusammen mit Wolfgang
und ein, zwei anderen Spielkameraden gehe ich gegen halb drei
beschwingt die breite Bundesstraße ‚B8’ hinunter, wo sich nach
ungefähr 20 Minuten zur Linken dieses ,Schloß-Theater’ zeigt. Oft
stehen wir Kinder dort in dichter Traube an, bis endlich der
große Saal geöffnet wird.
Viel
Unruhe, Zurufe und Hin- und Herlaufen, bis es drinnen dunkel wird;
vereinzelte
Aufschreie dann noch bei gefährlichen Situationen
oder
stürmisches Gelächter bei Filmen wie ‚Dick
und Doof’ und
‚Fuzzy’.
Dann und wann lachen kleinere Kinder an unpassender Stelle auf. –
Auf dem Heimweg, immer noch erregt, erzählen oder spielen wir
die wildesten Filmszenen nach. Immer wieder versucht sich einer von
uns – auch ich? – an Tarzans Schrei.
‚TARZAN’
Von dieser
Serie habe ich hier wohl über ein halbes Dutzend Filme gesehen,
überwiegend mit Johnny Weissmüller, aber auch schon mit Lex Barker.
Weissmueller mag ich lieber, er kann so kindlich und so lieblich-doof
dreinschauen, besonders wenn ihm die reizende Jane
etwas zu erklären sucht. Auch das
Äffchen <„Tschita”>
erheitert uns immer wieder und sorgt
in allzu spannenden Kampfesszenen für ein befreiendes
Auflachen. Dann
ist da noch „Boy”,
der eher zu uns im Saale gehört und aus vielen Gefahren gerettet
werden muss. Einzelszenen aus der Erinnerung:
Furchterregend
die wütend heranstürmende Elefantenherde, die im Negerdorf die
Hütten und auch manchen Eingeborenen zertrampelt. Heimtückisch
die kaum sichtbaren oder wie träge daliegenden Krokodile, die aber
darauf lauern, dass jemand ins Wasser abrutscht oder beim Kampf aus
dem Boot fällt: Wie schnell sie dann zur Stelle sind und das
verzweifelt um sich schlagende Opfer auf grässlich unwiderstehliche
Art zu sich ziehen! Zum Fürchten die ebenfalls gut getarnten
Kopfjäger, die aus dem Hinterhalt ihre Pfeile abschießen oder
jemandem einen Speer in den Rücken werfen. Vor allem trifft es
die armen wehrlosen schwarzen Träger, die als Nachzügler
niedergemacht oder aus der Kolonne heraus weggefangen werden,
zappelnd in einer hochschnellenden Fußfalle. Heulend stürzen sie
auf engen Gebirgspfaden mit ihrer Last ab. Tarzan nun muss
gelegentlich mit einem Löwen kämpfen, den er in den
Schwitzkasten nimmt und dann ersticht; oder mit einem Krokodil, das
er, wie in aufregenden Unterwasseraufnahmen
zu sehen, trotz wildester Umdrehungen fest umklammern kann. Dann
schwingt er sich
wieder einmal von einer Liane zur anderen, wobei aber
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