Quelle für das Panoramaphoto: https://de.wikipedia.org/wiki/Helsinki#/media/File:HelsinkiPanorama_roccofixed.jpg
Schon
vom Senatsplatz aus sahen
wir
die häuserüberragenden Aufbauten der großen
Ostseefähren, die im Südhafen vor Anker liegen. Der
erste Blickfang dort ist für uns die
Alte
Markthalle,
ein Backsteingebäude aus der späten Zarenzeit. Die
über 100 Verkaufsstände bieten auch Spezialitäten
wie Rentier- und Elchfleisch, Stockfisch oder Lachssuppe
an. Am Ausgang der Halle hat der Inhaber eines Standes ein
Schild mit einem Photographierverbot aufgehängt, es
war dies wohl die Lieblingsstelle der touristischen
Bilderknipser. Auf eine gleiche und etwas größere
„Kaupahalli” werden wir in einigen Tagen in der
ehemaligen Landeshauptstadt Turku stoßen.
An
der zur Zarenzeit erbauten russisch-orthodoxen Uspenski-Kathedrale
vorbei gehen wir bis zur Nordseite der Halbinsel Katajanokka. Drei
Schiffe der finnischen
Eisbrecherflotte
liegen hier bis zum Winter vor Anker, in der Mitte die 100
Meter lange bärenstarke ,Otso’ (30.000 PS). In
Finnland frieren auch in relativ milden Wintern
alle Häfen an der nördlichen Küstenlinie der Ostsee zu;
ein Drittel der Häfen und die Fahrrinnen werden aber
immer eisfrei gehalten. In der
Eisbrechertechnologie ist Finnland führend, auch Deutschlands großer Eisbrecher ,Hanse’
wurde 1966 hier gebaut und lag bis zum jeweiligen Einsatz
im Hafen von Helsinki.
Auf
Höhe der kleinen Flotte liegt landeinwärts das finnische
Außenministerium,
dessen Nebengebäude mit einem Gespinst von Antennen
überzogen sind. Die etwas verwirrte alte Bewohnerin
einer angrenzenden neueren Siedlung warnt uns vor dem Weitergehen.
Keine Sorge, es ist nicht mehr die Zeit der
,Flüchtlingsgespräche’,
wo es zu Beginn des 6. Kapitel heißt: „Ziffel blickte düster auf
die staubigen Anlagen vor dem Außenministerium,
wo sie die Aufenthaltsbewilligung
erneuern lassen mußten. In einem Schaufenster
hatte er die schwedische Zeitung mit den Berichten über
das Vorrücken der Deutschen in Frankreich ausgehängt
gesehen.” Mit der Tram, die hier an der Spitze der Halbinsel
eine Schleife macht, fahren wir schließlich zum Fährhafen
zurück.
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