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VI GERMANISTICA



Flotte und Versorgungsfloß auf dem Li-Fluß von Gulin nach Yangshuo



Bordküche auf dem Li Jiang


Ein weiterer Höhepunkt dieser China-Reise soll die Bootsfahrt auf dem Li-Fluß werden, die in gut 4 Stunden bis zu der ungefähr 40 km südlich von Guilin gele­genen Stadt Yangshuo führt. Der Li Jiang ("Klarer Fluß") ist tatsächlich immer noch – oder schon wieder – einer der wenigen kaum verschmutzten Flüsse Chi­nas. Wie er sich inmitten der Kalkstein-Landschaft mit ihren unzähligen Karstkegeln dahinschlängelt, hat man seit Jahrhunderten in Tuschmalereien und Ge­dichten gepriesen und auch auf der Rückseite der gegenwärtigen 20-Yuan-Banknote abgebildet.

   Stromabwärts und einer Flotte gleich folgt in der schmalen Fahrrinne Schiff auf Schiff. Zu über einem Dutzend stauen sie sich an seichteren Passagen, wo die Fahrrinne mit Stangen abgetastet werden muss; einmal schrammt unser zweideckiges Motorschiff, das von einer Frau gesteuert wird, leicht über den Flusskies. Schon bald nach dem Ablegen beginnt man in der offenen Bordküche am Schiffsheck mit der Arbeit und verlassen die Passagiere peu à peu ihre Sitzplätze unter Deck, um die wechselnde Szenerie zu betrachten. Die meist von Höhlen durchzogenen steilwandigen Karstberge sind trotz dünner Erdkrume durch­weg bewaldet. Streckenweise hüllt Dunst und Nebel sie ein. Außer Reis- und Erdnussfeldern erblicken wir in Ufernähe dann und wann lichte Bambus­wäldchen und neben nach Futter tauchenden Entenvögeln etliche badende und trinkende Wasserbüffel. Viele dieser Büffel, die nur in den wenigen Wochen der Reisernte gebraucht werden, hat man mittlerweile ausgewildert. Mehrmals nähern sich Männer auf motorisierten Bambusflößen längsseits des Schiffes und bieten uns Früchte und Spielzeug sowie der Bordküche Fische an.

   Ein Mitreisender, der vor wenigen Jahren schon einmal hier war, hatte damals zu Seiten des Flusses immer wieder Menschen bei der Arbeit zusehen können, Wäsche waschenden Frauen etwa, Transportflößern oder Dutzenden von Kormoranfischern. Von letzteren zeigt sich jetzt nur noch ein Greis mit langem wei­ßen Bart, der auf einem Floß neben zwei Kormoranen unter seinem spitz zulaufenden Bambushut vor sich hinzudösen scheint und dann bei der Endstation ein anderer Alter, der sich für 5 Yuan mit einem Kormoran fotografieren lässt. Gezähmten Kormoranen konnten wir schon in Tongli bei der Arbeit zusehen. Wie unser chinesischer Reiseführer nun erläutert, nimmt man auf einem Bambusfloß meist vier bis fünf Kormorane mit, von denen jeder gut 3 kg auffische und nach ungefähr 15 Jahren "pensioniert" werde. Wegen des besonders klaren und durchsichtigen Li-Flusswassers findet der Fang vorzugsweise am Abend mit­hilfe zweier Gaslampen statt.

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