Quellen: www.mtc.ca.gov/planning/bay_bridge/bbover.htm www.mtc.ca.gov/news/transactions/ta_spring_2011/sfobb.htm http://scotthaefner.com/photos/images/fullsize/kap/berkeleyCampanile01.jpg
Für
einen Abstecher zur Universität Berkeley nehmen wir die
Oakland-Bay-Bridge,
mit der die Interstate 80 beginnt und sich dann fast 4800 km bis nach
New Jersey hinzieht. Die doppelstöckige Brücke selbst wurde zum
Anschluß an die transkontinentale Bahnstrecke der Central Pacific
erbaut, die jenseits der Bay in Oakland endete.
Für die Fahrt
dorthin müssen wir das unteren Deck der Brücke nehmen, auf das bei
dem Loma-Prieta-Erdbeben von 1989 Teile des oberen Decks gestürzt
waren. Wir dürfen freilich auf der mit einer weißen Raute auf der
Fahrbahn gekennzeichneten Carpool-Lane fahren, auf der man zügiger
vorankommt. Ein Privileg, für das man aber mindestens eine zweite
Person an Bord haben muss (was schon bald von vielen Fahrern
ausgenutzt wurde, die über die Baybrücke Anhalter mitnahmen
und sich dadurch einen Teil der Mautgebühren ersparten).
Wir
durchlaufen zuletzt den Campus
von Berkeley, wo
mein ehemaliger Tübinger Germanistiklehrer Richard
Brinkmann im
„Split Appointement” in jedem vierten Semester noch eine
weitere Professur wahrnahm. Wie muss es ihn verwundert haben, als die
von Berkeley ausgehende Studentenrevolte, die ihrerseits aus der
Bürgerrechtsbewegung hervorgegangen war, Jahre später nach Europa
und auch Tübingen vordrang! Jedenfalls mochte er sich den von
Tübinger Studenten eingeforderten Diskussionen in der
damaligen illiberalen Atmosphäre nicht mehr stellen. Der ihn selber
kennzeichnende paradoxale Untertitel seines Fontane-Buchs von 1967
(,Über
die Verbindlichkeit des Unverbindlichen’)
stand ja auch im denkbaren Widerspruch zu den damals tonangebenden
und so oft doktrinären Aktionisten. – Der großzügige und
zugleich ländlich-liebliche Campus von Berkeley hat es uns so
angetan, dass wir ihn von nun an neben Cambridge und Salamanca
zu unseren akademischen Lieblingsplätzen zählen.
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