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Trampfahrt 1963
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA



Oben: Die Marienbasilika auf dem She-Berg vor Shanghai (aus der Ferne und Nähe)

Hochhausburgen in Shanghai (aus dem Reisebus photographiert)
Darunter farbenfroh lackierte Züge in dazu passender Umgebung; im Hintergrund
links der "Flaschenöffner" von Pudong (das Shanghai World Financial Center, s.S. 72)

Quelle für das untere Foto links: www.panoramio.com/photo/14811712   Die übrigen Fotos von mir (H.F.)


Auf der Weiterfahrt kommen wir oft an Reisplantagen und größeren Fischteichen vorbei. Schemenhaft zeichnet sich schließlich am westlichen Stadtrand von Shanghai als erstes Ge­bäude eine auf dem She-Berg errichtete christliche Kirche ab! Es ist die Mitte der 1930er Jahre eingeweihte Marienbasilika. Schon um 1870 hatten dort französische Jesuiten eine Vorgängerkirche erbaut und um 1900 in ihrer Nähe ein Observatorium eingerichtet, das sich gegenwärtig auf die Erforschung der Geodynamik und von Erdbeben spezialisiert hat. Die Jesuiten durften wie andere westliche Religionsgruppen dank des Knebelvertrags von Nanjing (1842), der den ersten der Opiumkriege zugunsten von Großbritannien beendete, in China auch als Missionare und nicht wie bis dahin nur auf wissenschaftlichen Gebieten tätig werden.


Shanghai, Chinas größte Stadt mit ungefähr 15 Millionen Einwohnern in der Kernstadt und 25 Millionen im Ballungsraum, ist bekanntlich auch die führende Industriestadt des Landes und besitzt den zur Zeit größten Containerhafen der Welt.

   Schon in größerer Entfernung von der Innenstadt passieren wir gewaltige Wohnhochhauskomplexe, die noch dichter als etwa in Beijing beieinander stehen. Während an älteren Hochhäusern noch viele Satellitenschüsseln an den Balkons angebracht sind, sollen die Wohnungen der jüngsten Hochhausgenerationen mit Kabelfernsehen und Klimaanlagen aus­gestattet sein. Dann und wann bekommen wir auch Bauruinen zu Gesicht, mehrstöckige moderne Gebäude, von denen meist nur noch tragenden Pfeiler und Rohdecken vorhanden sind. Und immer wieder wird der Blick von den Giganten jenseits des Huangpu-Flusses im neuen Stadtteil Pudong angezogen.

   Bei dieser Bauwut unter Zeitdruck kommt es gelegentlich zu spektakulären Unfällen. Vor einigen Jahren war in Shanghai ein 13-stöckiges Wohnhaus noch als Rohbau umgekippt, wobei ein Arbeiter getötet wurde. Der dafür Verantwortliche hatte gewaltige Erdmassen neben dem Gebäude deponieren wollen und erhielt dafür und für Korruptionsvergehen die le­benslange Freiheitsstrafe.

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