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In den Souks der Medina von Marrakech


Quellen:  www.volkergloeckner.de/wp-content/gallery/marrakesch/marrakesch_souk_03.jpg   http://bedouinwriter.com/wp-content/uploads/2013/11/Marokko_Marrakesch_Souks_Moped.jpg   https://marrakech2010.files.word­press.­com/­2010/­04/­mar­ra­kech­-mars-­2010-­067.jpg

www.geo.de/reisen/community/bild/regular/555319/In-den-Souks-von-Marrakesch-unterwegs.jpg   www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showthread.php?t=12628


Nach der Minztee-Erfrischung treten wir in die nördlich angrenzenden Souks der Medina ein. Die in die Tausend gehenden meist eingeschossigen Läden und Buden sind überwiegend nach Zünften geordnet. Da gibt es etwa die „Sub-Souks” der Kupferschmiede, Leder- und Schuhhändler, der Lampenmacher, Töpfer sowie Dattel-, Nuß- und Gewürzhändler. Die Wollfärber habe mitunter ihre Ware zum Trocknen über die Gasse gespannt. Das Einerlei des Warenangebots enttäuscht zunehmend, man muss sich schon gut auskennen, um einen so exquisiten Teppichhandel zu finden, wie wir ihn morgen im ehemaligen jüdischen Stadtviertel Mellah zufällig entdecken.

   Der Verkehr in diesen autofreien Gassen wirkt auf uns Mitteleuropäer chaotisch, immer wieder preschen hupende Mofas heran oder schlängeln sich still von hinten her an uns vorbei. Überdies sind Lastkarren und Eselfuhr­wer­ke unterwegs, doch kommt uns auch in den nächsten Tagen kein Unfall zu Gesicht. Wie in den Reiseführern vorhergesagt, verlaufen auch wir uns so manches Mal wegen der meist nicht ausgeschilderten Ab­zwei­gungen in ei­ner der vielen Basargassen. Nützlich wird aber unser kleiner Taschenkompass, für den wir in den nächsten Tagen sogar den einen oder anderen anerkennenden Blick von Soukbewohnern registrieren.


Auf Umwegen finden wir schließlich zu unserem Hotel zurück. Der Zimmerdienst pflegt hier den niedlichen Kult, Rosenblättchen auf die Bettdecke hin auszustreuen und auch unsere Schlafkleidung dekorativ auszubreiten. Im Badezimmer dieser Junior-Suite hat man über der Wanne große Photoporträts zweier hübscher junger Frauen angebracht, was mich wegen der bekannten muslimischen Bilderscheu überrascht. Zumal wir uns beide bald von den uns wie fixierenden Blicken der beiden Schönen unangenehm begleitet fühlen. – Beim Duschen sehe ich zum ersten Mal mit einiger Bewunderung zu, wie das Wasser in allerfeinsten Tropfenreihen aus dem besonders gro­ßen hoch angebrachten Brausekopf herunterperlt.

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