Bildquellen:https://file1.hpage.com/003758/22/bilder/china18_luoyang201.jpg www.discoverchina.com/upload/pics/thumbs/5ce3d8f18aac766d26c612f282a22152.jpg Quelle für das rechte Foto: H.F.
7.
Tag, Die. 18.10.11:
Am
Morgen verlassen wir Luoyang und werden zu den nicht weit entfernten
"Longmen"-Grotten
gefahren.
Das englisch klingende Wort bedeutet im Chinesischen "Drachentor".
Denn hier durchbricht der Yi-Fluß nach Norden ein bewaldetes
Bergmassiv, das für die einen die Gestalt eines Drachen hat, während
für die anderen der "Drache" symbolisch für den Kaiser
steht (der kaiserliche Palast lag zeitweilig in der Nähe der
Grotten). Seitdem der Kaiser der Nördlichen Wei-Dynastie 494 den
zuvor verfolgten Buddhismus zur Staatsreligion erhob, wurden
hier auf beiden Seiten des Flusses bis ins 13. Jh. hinein über 2000
Grotten und Nischen mit (Buddha-)Skulpturen und kleinen Pagoden in
indischer Bautradition aus dem Kalkstein geschlagen –
bis zum
Ende der Song-Dynastie, da die nachfolgende Yuan-Dynastie unter ihrem
ersten Kaiser Kublai Khan sich zum Islam bekannte.
Unser
Reiseleiter führt uns zum Westufer, an dem die meisten und
bedeutendsten Skulpturengrotten
liegen. Auf dem Zugangsweg herrscht
nicht das übliche Gedränge, auch laden die von Sonnenschirmen und
Bäumen beschatteten Steinbänke auf dem Rückweg zum Verweilen ein.
Die untersten Nischen liegen nur wenige Meter oberhalb des
Yi-Flusses. Der Großteil der Buddhafiguren stammt noch aus der
Wei-Dynastie. Wie unser Reiseleiter anmerkt, herrschten in dieser
Zeit Hungersnöte, weshalb auch die Buddha-Physiognomien
meist ein schmales Gesicht auf
dünnem Hals zeigten. Mit den nachfolgenden wohlhabenderen Dynastien
würden die Physiognomien fülliger und hätten die Figuren teilweise
ein Doppelkinn oder gar einen "Nudelbauch", wie ihn in
Vollendung der Dickbauch-Buddha
Mile Fo
vorweist, der vom 10. Jh. an
in China populär wurde.
Während
viele kleine Buddhaskulpturen und -reliefs nicht einmal fingerlang
sind, erreicht die mächtigste in dem vom Tang-Kaiser Gaozong und
seiner Hauptfrau Wu
Zetian gestifteten
Tempel eine Höhe von 17 Metern. Die im Jahre 675 fertiggestellte
Anlage ist zugleich die kunsthistorisch bemerkenswerteste. Ihre
zentrale Figur, ein die Weltordnung personifizierender Locana-Buddha,
soll bei aller Stilisierung (etwa der Ohrläppchen) physiognomisch
stark Wu Zetian ähneln. Diese spätere Regentin und einzige Kaiserin
Chinas (von 690 bis 705) war