Quelle für das linke Foto: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Lingyin_grotto.JPG Für die Fotos rechts: H.F:
chinesischen
Wandermönchs
Xuanzang
dar,
dessen Pilger- und Studienreise nach Indien uns schon von der Großen
Wildganspagode in Xian her bekannt ist. Den die Triade
abschließenden Dickbauchbuddha mit der Gebetskette lassen wir
links liegen, doch erwartet uns dann beim Klostereingang erneut ein
Relief dieses in Ostasien so populären Mile
Fo
und
noch eine dritte Variante in der ersten Halle des Klostertempels. Was
hat diese auf den ersten Blick so maßlos saturierte, mit sich und
der Welt zufriedene Figur in einem Meditationskloster zu suchen?
Nun, die hiesigen Felsskulpturen stammen fast alle aus dem 10. bis
13. Jh., einem Zeitraum, in dem Mile Fo ("der
künftige Buddha")
als
die auch spirituell erhabenste Erscheinungsform eines Buddha
verehrt wurde. Als Inkarnation eines Buddha Maitreya oder
"Zukunftsbuddha" wird er oft von Kindern umringt
dargestellt, und neben seiner heiteren Gelassenheit gilt auch seine
Leibesfülle als Symbol für Erfüllung, Leiderlösung und
Großzügigkeit. Die heutige Verkitschung durch Attribute wie
Goldbarren oder seine Trivialisierung als "Glücksbuddha"
und Werbebote für Restaurants dürften Rückgriffe auf das
historische Urbild dieses Buddha sein, die komisch-anrührende
Gestalt des um 900 lebenden Bettelmönchs Budai alias Qici.
Die mehrmals
zerstörten Klosteranlagen stammen in ihrer heutigen Erscheinungsform
überwiegend aus dem 19. und 20. Jh. Wie üblich ist das erste der
Hauptgebäude die "Halle
der Himmelskönige" (Tianwang
Dian). Zu Seiten des vergoldeten Zukunftsbuddhas Matreya und des
Schutzherrn der buddhistischen Lehre, des keulenbewaffneten Weituo,
thronen paarweise die vier Himmelskönige und fassen alle
Vorbeikommenden ins Auge. Jede dieser gut fünf Meter hohen
Gottheiten ist Wächter über eine der Himmelsgegenden
und die hier lauernden elementaren wie auch menschlichen
Gefahrenquellen: Der Schirm- oder Bannerträger wacht über den (für
China lange Zeit so unheilbringenden) Norden, der Pipaspieler
über den stürmische Winde herantragenden Osten (sowie das
aufbrausende menschliche Gemüt), der Schwertträger über den
(klimatisch) heiklen Süden und der Schlangenträger über den
regnerischen Westen (und zudem über alle Formen religiöser
Anmaßung).
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