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Das Schatzhaus der Athener


Rechts oben: Modell des Apollontempels und der umliegenden Bauwerke:
Neben der Säule mit der Sphinx der Naxier rechts unten die Stoá der Athener;
oben links das Theater und rechts davon die Versammungshalle der Knidier.


Unten rechts: Blick auf Delphis Theater und die tieferliegenden Ruinen des Apollontempels
 

Quellen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/eb/Thesaurus_%282005-04%29.jpg/1280px-Thesaurus_%282005-04%29.jpg   https://jurclass.de/jurclass/sachthemen/images/delphi/DSCF5264_Delphi_Modell.jpg

https://img.fotocommunity.com/antikes-theater-von-delphi-bbbd3084-35e3-42d7-afab-e2cd05b7bc25.jpg?width=100
                                                     

Griechen klassischer Zeit als Vorgängerinnen der eroberungswütigen Perser betrachtet wurden. Wunderbarerweise kam jemand um 130 v. Chr. auf den Einfall, in eine Außenwand des Schatz­hau­ses um 130 v. Chr. zwei Hymnen an Apoll einzumeißeln und sie sogar mit Notenzeichen oberhalb jeder Textzeile zu versehen.

   Die steilen Ausläufer des Parnasses immer vor Augen, steigen wir weiter hoch und kommen am Ende der Heiligen Straße zur Hálos, einem kultischen Tanzplatz, an dem sich die erwähnte io­ni­sche Säulenhalle der Athener (Nr. 23) befand. In ihr waren die nach dem Seesieg bei Salamis (480 v. Chr.) erbeuteten Waffen und Relikte der persischen Flotte sowie Seile der von Xerxes I. über die Dardanellen geschlagenen Hellespontbrücken ausgestellt. Nach Pausanías (X 11,6) verzeichnete eine dortige Inschrift die Namen aller Städte und Regionen, aus denen diese Beu­te­stü­cke der griechischen Verbündeten kamen.

 

Die Halle war an eine Polygonmauer gebaut, die nach einem Erdrutsch als Stütze für die mittlere Terrasse mit dem Apollontempel diente. Die uns heute vor Augen liegenden Ruinen mit den sechs restaurierten Säulen und dem langgestreckten Fundament sind die des um 320 v. Chr. geweihten sechsten Tempels. Ein Vorgängerbau, der erste steinerne Tempel, wurde 548 v. Chr. durch Brand zerstört; sein um 520 fertiggestellter Nachfolger wurde 373 durch ein Erdbeben oder einen Felssturz ebenfalls zerstört und bis 320 v. Chr. wiedererrichtet. Dieser sechste, von 38 Säu­len umkränzte Tempel war eher ein Wiederaufbau als ein Neubau, da große Teile des Vorgängerbaus in diesen Porostempel integriert wurden.

P.S. 2020: 2015 stellte man am alten Ort vor dem Tempel eine Replik der beschädigten Schlangensäule auf, die dem Gott von den verbündeten Griechen nach dem Sieg über die Perser bei Plataiaí (479 v. Chr.) geweiht worden war.

Die Giebelfelder der Ostseite (hinter der Eingangsrampe) zeigten Apollon mit seiner Mutter Leto und Schwester Artemis im Kreise der Musen und die Felder der Westseite Dionysos inmitten sei­ner Bacchantinnen. In zwei Hermen der Tempelvorhalle hatte man Aussprüche der Sieben Weisen eingemeißelt, darunter die ethisch wie erkenntnistheoretisch so fundamentale Aufforderung „Gno­thi seautón” („Erkenne dich selbst!”). Dem Mythos nach stammt dieser Appell zur Selbstprüfung von Apollon selbst oder von seiner Orakelpriesterin Pythía, deren Dreifuß sich im Innersten des Tem­pels neben dem Omphalós befand. Sie stammte in der Regel aus der Ortschaft; das Gestammel der vielleicht durch gekaute Lorbeerblätter oder andere Halluzinogene Berauschten wuss­ten die kulturell und politisch aufgeklärten Priester nach antiken Quellen bald in Versform und kunstfertiger Zwei- oder Mehrdeutigkeit auszulegen.

 

 

Auf der dritten Terrasse gelangen wir zu Delphis Theater, in dem in hellenistischer Zeit die musischen Veranstaltungen der Pythien stattfanden. Apollon selbst soll diese nach Olympia zweit­wich­tig­sten der panhellenischen Spiele als weiteren Sühneakt für die Tötung des Pythondrachens eingeführt haben. Auch wurden die Spiele mit einer Theateraufführung eröffnet, die Apollons Sieg über Python feierte. Das Heiligtum blieb mithin immer im Bann der von dem Lichtgott verdrängten chthonisch-matriarchalischen Gottheiten, deren Gabe der Weissagung auf ihn und Pythía über­ge­gan­gen waren.

    Das zypressenumstandene und nicht vollständig zum Halbrund ausgebaute Theater ist wegen der vielen baufälligen Stellen für Besucher gesperrt, doch kann man nah genug hinzutreten. Das heu­te sichtbare Theater wurde nach neueren Erkenntnissen erst Mitte des 2. Jh. v. Chr. für ungefähr 5000 Zuschauer erbaut und wiederholt restauriert. Vom Bühnengebäude sind nur noch die Fun­da­ment­blö­cke geblieben. Bis zu dieser Zeit fanden die musischen Disziplinen der seit 582 v. Chr. alle vier Jahre gefeierten Pythien in dem höher gelegenen Stadion statt.

 

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