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IV Film und Kindheit
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VI GERMANISTICA



Der Merkurgarten und -teich (Nr. 7) vor der Groteskengalerie (GalerĂ­a de Grutescos). Darunter weitere Abschnitte der Groteskengalerie (unten die Puerta del Privilegio im Alkoven-Garten, s. Nr. 12)

Die Merkurstatue von Diego de Pesquera (1576)

Quellen: https://i.pinimg.com/originals/cd/51/d3/cd51d342d6b6ee5bc3d084875d0e22e3.jpg   www.juntadeandalucia.es/averroes/iesvicen/depart/lat/roque3.html    www2.ual.es/ideimand/wp-content/uploads/2018/01/Fig.-4.-Mercurio-1577-Diego-de-Pesquera.-Real-Alc%C3%A1zar-Sevilla.-Foto-Francisco-Javier-Alc%C3%A9rreca-G%C3%B3mez-1200x1973.jpg  https://ep01.epimg.net/elviajero/imagenes/2020/10/22/actualidad/1603354702_198953_1603365325_noticia_normal.jpg

                                                    

Über eine Treppe im Garten des Tanzes gelangen wir zu dem höher gelegenen Merkurgarten (Jardín de Mercurio), dem letzten dieser direkt an die Alcázar­pa­läste angrenzenden Gärten. Eigentlich ist es eher ein großes Gartenbecken, dessen Zentrum die Brunnenstatue eines einst vergoldeten bronzenen Mer­cu­ri­us bildet. Das zugeleitete Wasser ergießt sich aus circa 15 Metern Höhe vom Dach des Gotischen Palastes hinunter in das Becken. Es wurde bis ins spä­te 16. Jh. über einen römischen Aquädukt von dem gut 40 km entfernten Höhenzug der Alcores bei Carmona herangeführt und diente zuvor der Be­wäs­se­rung der hier angelegten arabischen Gemüse- und Obstgärten.

   Mit Mercurius alias Hermes wird die schon im Troja-Garten angesprochene und im nachfolgenden „Garten der Damen” näher ausgeführte Vorgeschichte jenes antiken Kriegsgeschehens berührt, das von den spanischen Herrscher offenbar als Menetekel verstanden wurde. Der Götterbote war ja Zeuge bei dem Auslöser des Trojanischen Krieges, dem Urteil des Paris, und konnte als Gott der Händler und der Diebe zugleich als Triumphfigur des weltum­span­nenden spanischen Handelsimperiums in Szene gesetzt werden. Die Mercuriusfigur selbst, so heißt es, wurde nach dem Vorbild des Hermes des Pra­xiteles gearbeitet, doch kam dieser erst im 19. Jh. in Olympia wieder ans Tageslicht, so dass das Vorbild allenfalls eine unbekannte schlechte römische Ko­pie gewesen sein dürfte. Wenig ist von dem aparten Hüftschwung geblieben, auch hat die hier eher feiste Figur zwar die klassischen Attribute wie den Ca­duceus in der Linken sowie Flügelhut und -schuhe erhalten, ist aber physiognomisch etwas verunglückt (mit einem schiefen Grinsen wie nach einem er­folg­rei­chen und nicht ganz so sauberen Handel).

   Zur Motivation von Hermes' Präsenz in diesem Palastgarten verweisen spanische Autoren auch auf den Humanisten Alfonso de Valdés, der als Diplomat öfter Kaiser Karl V. begleitet und dessen Politik in seinem Dialog zwischen dem Seelengeleiter Hermes und dem Acheron-Fährmann Charon verteidigt hatte (Diálogo de Mercurio y Carón’ 1529).


Im Hintergrund der Statue ist das Anfangsstück der 160 Meter langen manieristisch verspielten Groteskengalerie zu sehen, einer zu Beginn des 17. Jh. zur Aussichtsgalerie umgebauten almohadischen Wehrmauer. Die Fresken in den unteren Bogennischen der Galerie zeigen allegorische Szenerien um den Guadalquivir alias Betis sowie Neptun mit Gefolge, während die kleinen quadratischen Nischen darüber mit Putten und Amoretten ausgeschmückt sind. Die offene obere Galerie bietet den höchsten Aussichtspunkt der Gartenanlagen und ist selber von einer Schlossminiatur gekrönt.


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