Bildquelle: http://v3.cache6.c.bigcache.googleapis.com/static.panoramio.com/photos/original/45814344.jpg
Die
anderen Buddha-Grotten und -Nischen wurden meist von adligen Familien
gestiftet; mitunter stellte man die Weiterarbeit nach dem Tod des
Auftraggebers pietätlos ein. Die Anzahl der Skulpturen wird auf rund
100.000 geschätzt, darunter an die 15.000 allein in der
"1000-Buddha-Höhle". Einige Grotten sind von
speziellerem kulturellen Interesse, so die schon 493 angelegte
Guyang-Grotte
für die chinesische Kalligraphie und die auf 527 datierte
Huangfugong-Grotte
für ihre Skulpturen und Reliefs. In die Eingangsseiten der um 570
angelegten Yaofang-Grotte
wurden an die 140 medizinische und pharmazeutische Rezepte
eingemeißelt. Sehr viele Statuen und Inschriften wurden durch
Vandalismus bei den wiederholten Buddhistenverfolgungen und jüngst
durch Maos Kulturrevoluzzer zerstört oder von Kunsträubern
geplündert. Letztere, oft Bauern der Umgebung, hatten nach
Auskunft unseres Reiseleiters zu diesem Zweck Spezialwerkzeuge
ersonnen; vor Jahrzehnten wurden die geschicktesten dieser
Räuber vom Staat als archäologische Helfer mit begehrtem
"Kader"-Status angeworben.
Enttäuscht
sein kann man über die Stereotypie dieser und anderer
Buddha-Figuren. Da nach dem Buddhismus ein jeder sich zum Buddha oder
"Erwachten" entwickeln kann und es auch keine
ikonographischen Vorschriften
gibt, hätte man größere physiognomische Freiheiten erwartet.
Hier scheint man sich dies also nur für die Kaiserin Wu Zetian
gestattet und sich dabei weithin an der weiblichen Locana-Figur
orientiert zu haben.
- 37 -