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Der Rückweg von Albi über Challes-les-Eaux (dort Übernachtung) bis nach Tübingen


Albi, oben der „Palais de la Berbie“ mit dem Musée Toulouse-Lautrec
Unten die Kathedrale Sainte-Cécile (rechts ihre Apsis)

Bildquellen: Google Maps  http://monumentshistoriques.free.fr/cathedrales/albi/images/albi_.jpg   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5c/%28Albi%29_Entr%C3%A9e_du_Mus%C3%A9e_Toulouse-Lautrec_sur_la_place_sainte_C%C3%A9cile.jpg/1200px-%28Albi%29_Entr%C3%A9e_du_Mus%C3%A9e_Toulouse-Lautrec_sur_la_place_sainte_C%C3%A9cile.jpg  https://santosepulcro.co.il/upload/medialibrary/701/7010e16b377f63bed41d0a521c211d6e.jpg

 

Teils über die Autobahn, teils über die gut ausgebaute Küstenstraße längs der Biskaya-Steilküste nähern wir uns Frankreich und kommen zuletzt an baskischen Verkehrsschildern vorbei. Noch ziemlich weit nach Frankreich hät sich die Biskaya-Frische, bis sich wieder der Hitzeschub des MIDI geltend macht. Wir übernachten in Albi im Hôtel Saint Antoine, das einen be­scheidenen Komfort, anbietet, aber auf der Gästeliste seines Restaurants Namen wie Jean Marais und Georges Pompidou präsentiert. Auch wegen gewisser Spielereien der Nouvelle Cui­sine haben wir beim Abendessen unseren Spaß.

 

Do. 28.7.88) Nach dem Frühstück im Hotelpavillon suchen wir das „Musée Toulouse-Lautrec“ in dem ehemaligen Bischofspalast „Palais de la Berbie“ auf. Einige hundert Exponate sind hier großzügig und luftig aufgehängt, darunter viele Reit- und Kutschenmotive, Karikaturen, Zirkus- und Bordellszenen, Plakate für die „Folies Bergère“ und das Varieté Moulin Rouge so­wie den Kabarettsänger Aristide Bruant. Überraschend zwei Porträts von Verlaine, ferner Zeichnungen auf der Titelseite und Deckblättern eines lateinisch-französischen Wörterbuchs. So mancher Ausstellungssaal prunkt mit seinem gotischen Rippengewölbe, und vom Balkon einer Galerie aus überrascht uns ein Panoramablick über Stadt und einige Palastgärten, in denen Gärt­ner soeben Hecken scheren.

   Wir gehen danach zu der Kathedrale von Albi hinüber, deren gedrungene wehrburgartige Gestalt ins Auge sticht. Denn mit ihrem Bau begann man schon Jahrzehnte nach dem bluti­gen Albigenserkreuzzug (1209-29), in dem die Päpste mithilfe ihrer neu eingerichteten Inquisitionstribunale die Glaubensgemeinschaft der antiklerikalen katholischen Katharer und Albi­genser liquidieren ließen. Mit ihren sechs Meter dicken und mit Halbsäulen verstärkten Mauern gilt die Kathedrale als das bedeutendste Bauwerk der südfranzösischen Backsteingotik (Gothique toulousain).


Über Nebenstraßen kommen wir über Millau in die35 km lange Schlucht der Gorges du Tarn“. Zur Rechten der von Campern und Freizeitaktivisten belagerte und mit allerlei Bootstypen befahrene Fluss, auch eine Gabarre (flaches Holzboot für Transporte) ist hier zu sehen. Bei dem ständigen Gegenverkehr auf der kurvenreichen Strecke sind wir nach gut 2 Stunden froh, dem Tarn und den Cevennen entkommen zu sein und fahren über Alès wieder nordwärts in Richtung Montélimar bis zu unserem Tagesziel Challes-les-Eaux (in einem Ortsteil von Cham­béry). Wir übernachten in einem anständigen „Best-Western-Hotel“.


Fr. 29.7.88) Für die Rückfahrt nach Tübingen wählen wir die Wegstrecke über Abertville auf den Mont Blanc zu. Bei Chamonix passieren wir die für unsereins bedrohlich wirkenden Glet­scherausläufer, überschreiten nach einer halben Stunde die Grenze zur Schweiz und kommen nach heute insgesamt 7 Fahrtstunden in Tübingen an. – Die ungefähr 5000 km lange Tour nach und durch Spanien war doch wieder einmal verdammt strapaziös. Wir sollten öfter mehrere Tage an einem Ort verbringen, Länder wie Spanien nicht mehr im Hochsommer besu­chen und bei solchen Entfernungen besser ein Hauptziel anfliegen und einen Mietwagen benutzen.


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