Quelle: https://de.pinterest.com/explore/prag-reisen-932716155587/
7.6.06: Die am Altstädter Ring liegende spätmittelalterliche katholische Teynkirche ist ein andermal geschlossen; wegen langwieriger Restaurationsarbeiten scheint sie gegenwärtig keine geregelten Öffnungszeiten zu haben. Wir hätten uns gern das Grabmal für den im Dienste von Kaiser Rudolf II. verstorbenen dänischen Astronomen Tycho Brahe angesehen.
15.7.87: Beim Durchfahren der Innenstadt von Prag ist die Triftigkeit von Kafkas Urteil „Dieses Mütterchen hat Krallen“ kaum mehr zu erahnen, es sei denn bei den vielfach gezackten Spitztürmen des Rathauses und der danebenliegenden renovierten Teynkirche.
In dem Kinsky-Palais nebenan hatte Kafkas Vater einen Galanteriewarenladen; in einem der Stockwerke darüber besuchte der Sohn das deutschsprachige humanistische Gymnasium. Wir nehmen die Gelegenheit wahr, in dem Palais eine – schlecht ausgeleuchtete – Ausstellung älterer Landschaftsgemälde zu besichtigen. Um 12 Uhr kommt auf dem Platz ein markdurchdringendes und mehrere Minuten anhaltendes Sirenengeheul auf! Ist heute ein Gedenktag? Oder ist dies nur ein Probealarm?
Gegenüber dem Palais erhebt sich seit 1915 das gewaltige Bronzedenkmal für den Reformator Jan Hus, das zum 500. Jahrestag seiner Verbrennung in Konstanz errichtet wurde. Eine öffentliche Einweihungsfeier hatte übrigens die katholische Obrigkeit der Habsburger damals verbieten lassen.