Quellen: www.grandhotelbohemia.cz/de/graphic/bg-photo-900/prague-karolinum.jpg ww.pragueticketoffice.com/Repository/image/prostory/242_gal_019_bg.JPG
www.prague.eu/file/edee/object/1736/8102581239-3ea9b66527-b.jpg
Mittw. 7.6.06: Nach dem Hotelfrühstück nehmen wir die Tram bis zum Wenzelsplatz und gehen weiter zum Carolinum, dieser von Kaiser Karl IV. 1348 gegründeten ältesten Universität Mitteleuropas. Beklemmend dicht daran gerückt wurde das 1783 mit Lessings ‘Emilia Galotti’ eröffnete Tyl- oder Ständetheater, das wir zur Orientierung im Raumgefühl erst einmal umlaufen. Ein zweites Mal nach 1987 betreten wir dann das Universitätsgebäude, den Sitz von Rektorat und Senat sowie Ort akademischer Zeremonien. Diesmal freilich finden wir anstelle der damals so gravitätischen wie vergnügten Promotions-Feierlichkeiten nur den grauen akademischen Alltag mit seinen Bürofluchten vor.
14.7.87: In dem 600-jährigen Collegium Carolinum, der ältesten Universität Mitteleuropas, stehlen wir uns aus dem Innenhof ins 1. Stockwerk, wo soeben zwei Dutzend frisch Promovierte in ihren Talaren heran schreiten. Wenig später begegnen wir einigen noch Talar tragenden Frauen im Kulturpalast alias „Weissen Wal“ wieder. Viele Abteilungen des in Marmor und mit seiner Größe protzenden Gebäudes sind unzugänglich; kaum anders dann in Ostberlin der klotzige „Palast der Republik“ mit seiner angeberischen Architektur.
Wir schlendern weiter in Richtung Moldau. Nach kaum 10 Minuten kommen wir zu dem barocken Clam-Gallas-Palais und schauen uns in den weitläufigen Kellerräumen des Palastes eine Fotoausstellung zum Prager Leben um 1900 an.
Nach einigen weiteren Fußminuten gelangen wir unweit des Altstädter Rathauses zu dem 1889-96 von der Familie Kafka über einer Apotheke bewohnten Haus ‘Zur Minute’. Der mit Herrscherporträts sowie antiken und biblischen Sgrafitti-Motiven verzierte Renaissancebau zeigt neben Adam und Eva unter anderem einen Bacchantenzug sowie eine für den späteren Juristen Kafka nicht unpassende Justitia mit Waage und Richtschwert.
Nördlich vom Altstädter Ring, beim Platz „Náměstí Franze Kafky” suchen wir dann auch noch die wenig ansehnlichen Resten von Kafkas Geburtshaus auf. 1883 lag es Rande des wenig später sanierten alten jüdischen Ghettos; nach Brand und Wiederaufbau hat sich eigentlich nur das Portal des Gebäudes erhalten. Eine Gedenktafel mit Kafkas Büste macht auf dieses Nachfolgegebäude aufmerksam, das im Erdgeschoss eine kleine – inzwischen wieder aufgelöste – Kafka-Ausstellung enthält.
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