Quellen: www.europeana.eu/portal/de/record/2058811/DAI__187629630f36b5eddb88821ce9a5f175__artifact__cho.html www.academia.edu/6548807/Der_Umbau_des_Phidias_im_Zeustempel_von_Olympia
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/quatremeredequincy1815/0006/image https://hiveminer.com/Tags/olympie%2Czeus
Die aus Gold und Elfenbein gefertigte Zeusstatue des Phidias zählte bekanntlich in der Antike zu den sieben Weltwundern, von denen sich nur noch die Pyramiden von Gizeh erhalten haben. Um 430-420 v. Chr., ein gutes Vierteljahrhundert nach der Einweihung des Zeustempels, konnte Phidias sie aus seiner Werkstatt dorthin überführen. Gut acht Jahrhunderte später, um 395 n. Chr., soll sie nach dem Verbot der Spiele durch die christlichen Kaiser wie andere griechische Kunstschätze nach Konstantinopel verschleppt und dort im Jahre 475 bei einem Stadtbrand vernichtet worden sein.
Die Zeichnung von Friedrich Adler, der neben Wilhelm Dörpfeld die von Ernst Curtius initiierte erste große Grabungskampagne in Olympia (1875-81) leitete, lässt erkennen, dass für die gewaltige gut 12 Meter hohe Statue die Fundamente des Tempels verstärkt werden mussten – obgleich das Innere der Statue nur aus einem mit Eisen und Gips stabilisierten Holzgerüst bestand. Überdies ist zu sehen, dass das Mittelschiff der Cella eigentlich zu eng für diese riesige Statue war. So bemängelt denn auch Strabon in seiner zur Zeit von Christi Geburt verfassten Erdbeschreibung (Geographika VIII 3, 30), dass Zeus, würde er sich von seinem Thron erheben, das Tempeldach durchstoßen müsste. Die griechischen Architekten haben diese Problematik bei Kolossalstatuen erst in späterer Zeit für den Bau ihrer Tempel berücksichtigt. Phidias selber hatte mit seiner Jahre zuvor angefertigten Athena Parthenos auf der Akropolis schon eine großzügigere Lösung gefunden: Bei ungefähr gleicher Größe beider Statuen und gleicher Länge der Cella war das Mittelschiff in Athen gut 10 Meter breit, in Olympia aber nur 6 1/2 Meter. Hier freilich fand er einen schon fertigen Tempel vor und konnte das Mittelschiff nur um etwa 12 Zentimeter erweitern; auf keinen Fall jedoch wollte er offenbar dem Göttervater eine bescheidenere Statue zumuten.
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