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Die Akrópolis von Sparta mit den Resten der alten Stoá und des Tempels der Athena Chal­kíoikos



Oben: Ruth Fleig und Horst Fleig auf der Akrópolis von Sparta auf einem uralten Olivenbaumstamm (23.8.1997)
Das Foto darunter (November 2017) zeigt das erst seitdem völlig freigelegte Areal der nördlichen Stoá Persiké (der „Perserhalle”); am oberen Bildrand rechts jener uralte Olivenbaum.
Quellen; www.wikidata.org/wiki/Q57302774#/media/File:Temple_of   Rechts unten: Google Maps („Sparta)

 

Weiter hügelan kommen wir zu den Re­sten des Haupt­ge­bäu­des der Stadt, des Tem­pels der „Stadtbewahrerin” (Athe­na „Políouchos”), populär auch als Athena „Chal­kíoikos” („vom Haus aus Erz”) benannt. Denn der Mitte des 6. Jh. v. Chr. errichtete Tempel war nach Pau­sa­ní­as außer mit einer bronzenen Kultstatue der Göt­tin noch mit Bronze- oder Kup­fer­plat­ten mit mythologischen Szenen geschmückt, darunter He­rak­les' Taten und die Geburt der Athene. Wie sie so in vol­ler Rü­stung dem Haup­te des Zeus entspringt, dürfte sie im Geiste mancher Hopliten an der Spitze ihrer Phalangen geschwebt haben. Mehrmals such­ten an­ge­klag­te Spar­tia­ten in dem Tempel Asyl, so der spar­ta­ni­sche Kö­nig Pau­sa­ní­as, der Nach­fol­­ger des Leonídas und Be­zwin­ger der Perser bei Plátaia (479 v. Chr.). Um 478 v. Chr. von der An­kla­ge we­gen hoch­ver­rä­te­ri­scher Kon­tak­te – des „Medismos” mit den Persern! – frei­ge­spro­chen, wur­de er 470/469 erneut wegen dieses Hochverrats angeklagt und flüch­tete sich asylsuchend in ein Nebengebäude des Tem­pels. Nach Thu­ky­di­des mau­er­te man ihn dar­auf­hin in das Gebäude ein und trug ihn erst kurz vor dem Eintritt des Hun­ger­todes hin­aus, um das Hei­lig­tum nicht zu entweihen. Der König wurde sukzessive re­ha­bi­li­tiert und er­hielt um 400 v. Chr. sogar ein Grabmal neben dem des Leonídas. – Zu den bedeutendsten Grabungsfunden aus dem Tempel der Athena Chalkíoikos gehört der Marmortorso eines Hopliten, der mög­li­cher­weis­e Kö­nig Leonídas darstellt.

   Von dem Athe­na­tem­pel selbst und der unmittelbar südlich angrenzenden alten Agorá mit der Stoá sind nur noch kümmerliche Reste zu sehen. Überhaupt stammen die meisten Bauten dieser Akrópolis aus spät­römischer und byzantinischer Zeit, darunter einige relativ gut erhaltene wie das wohl im 4. Jh. n. Chr. neben dem Tempel errichtete sogenannte Zwei-Nischen-Gebäude und einige Ruinen auf der gut 300 Me­ter weiter östlich gelegenen römischen Agorá.

   Hier angekommen, fällt uns die Orientierung schwer. Wie schon beim Theater und dem Athena-Tempel gibt es keine Hinweisschilder oder gar Erläuterungstafeln und lassen uns auch die Karten unserer Rei­se­füh­rer in Stich. So irren wir von einem Ruinenfeld oder Trümmerhaufen zum nächsten und rasten schließlich eine Zeitlang unter dem abgebildeten Olivenbaum.

 

Postskript August 2019: Die von der British School at Athens seit 1905 vorgenommenen Grabungen und Maßnahmen der (griechischen) Denkmalpflege haben seit unserem Besuch von 1997 erfreuliche Fort­schritte gemacht. So hat man ockerfarbene Umgrenzungs- und Sicherungsmauern für die einzelnen Gebäudekomplexe sowie Be­sich­ti­gungs­pfa­de mit Sitzbänken und Informationstafeln angelegt, die auch Un­si­cher­hei­ten bei der Bestimmung des jeweiligen Objekts einräumen. Denn die Identität einiger Ruinen dieser Akrópolis ist umstritten, wobei man sich durchweg auf die nur un­ge­fäh­ren An­ga­ben des Pe­ri­e­ge­ten Pau­sa­ní­as beruft. Die oben mit ihrer Polygonalmauer abgebildete nördliche Stoá inmitten byzantinischer Anbauten dürfte jene berühmte „Perserhalle” sein, die Skulpturen der bei Plataiaí ein für al­le­mal besiegten Per­ser und ih­rer Anführer als Atlanten präsentierte. Eine Verhöhnung der Besiegten, wie wir sie ähnlich beim Zeustempel in Agrigent und bei der Por­ta Nuova in Palermo zu Ge­sicht be­kamen.


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