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Granadas Rathaus an der Plaza del Carmen

Granada, Patio des Hotels „Hesperia Granada” Rechts: Verfall im September 2006 (und
nahende Rettung durch die Baukräne im Hintergrund?)

Quellen: https://es.wikipedia.org/wiki/Ayuntamiento_de_Granada   www.spanishdaystravel.com/images/hoteles/granada/CASA_1800_PATIO.jpg Foto außen rechts von mir (H.F.)


Wegen weiterer Umleitungen an diversen Baustellen im Stadtzentrum gelingt es uns nicht, das für drei Übernachtungen gebuchte Hotel Hesperia Granada” anzufah­ren, das gleich hinter dem Rathaus liegen soll. Wir finden es schließlich dank eines gastfreundlichen älteren Mannes, der jedoch, bevor er sich zu uns ins Auto setzt, sich selber des längeren mit jemandem über die Umwege beraten muss. Wann endlich wird ein Navigationsgerät mit Karten-Update zumindest für Mietwagen selbst­ver­ständlich sein? Ich war kurz davor, zum ersten Mal überhaupt, mir von einem voranfahrenden Taxi den Weg zeigen zu lassen. An der Hotelrezeption bedauert man die­se Misshelligkeiten nur knapp, es ist wohl ein Dauermalheur während der Baustellenzeit. Eine hinter mir anstehende deutsche Frau fragt sogleich, wie wir es nur bis hier­hin geschafft hätten, nirgendwo im Umkreis sei ein Hotelschild zu sehen.

   Nun, dafür entschädigt uns bald der Charme dieses in einem historischen Wohnblock neu eingerichteten 4-Sterne-Hotels; im andalusischen Stil erbaut, hat es indi­vi­duell möblierte Zimmer, umlaufende Galerien und zudem farbige Glasdächer über den Innenhöfen aufzuweisen.


Nach einer Erholungspause erkunden wir die Umgebung des Hotels und stoßen sogleich an der Plaza del Carmen auf Granadas Rathaus, dessen Dach eine frap­pie­rende Reiterskulptur zeigt: Mit verbundenen Augen hält der nackte Reiter eine große goldene Kugel in der Rechten, derweil sein Pferd mit zwei Hufen die Balance auf zwei Goldkugeln hält. Diese allegorische Bronzestatue, so ist später zu lesen, heißt ‚Der präzise Augenblick' (‚El instante preciso') und wurde von Ramiro Megías Ló­pez nach einem Gemälde von Pérez Villalta gefertigt. Dieser prekäre Moment der Glückserfüllung ist gleichsam einen Tick weit anspruchsvoller als der klassische Kai­ros, „der rechte Zeitpunkt” oder die beim Schopf zu fassende günstige Gelegenheit. Das Zifferblatt der sicherlich zusammen mit der Skulptur angebrachten Rathausuhr trägt ein entsprechendes Motto („Feliz quien ve sus horas en dorado presente”). Das Rathaus selber hat in einem Karmelitenkonvent aus dem 16. Jh. Platz gefunden und dessen schönen Innenhof beibehalten.

    Wir durchstreifen danach den belebten, erst im 19. Jh. angelegten Boulevard „Calle Reyes Católicos” und entdecken dort schon die Haltestelle, von der aus morgen früh ein kleiner Sonderbus zur Alhambra hochfahren wird. Denn es gilt, den recht schmalen „time-slot” gegen 7h 30 einzuhalten.


Jetzt wie auch an den beiden folgenden Abenden sitzen wir noch beim Wein auf dem halb verborgenen Zimmerbalkon und schauen hinunter auf das späte Treiben in unserem Gässchen. Zu sehen ist, wie beim Straßenrestaurant ein Mädchen mit zwei kleinen flüchtenden Jungen den Stier spielt; und dass einige Angestellte der Stadt das Rathaus erst nach 21 Uhr an der Rückseite verlassen; ferner, wie ein Schwarzafrikaner mit seiner hellhäutigen Begleiterin nach 20 Minuten von irgendwoher wie­der zurückkommt und sie aufgebracht beschimpft (ein gescheiterter Deal?); und dass kurz vor Mitternacht sich ein kleines und wohl privates Straßenreinigungskom­man­do an die Arbeit macht ...

   Wie rasch doch – von diesem Hotelbalkon „Hesperia Granada” her gesehen – der Abendstern schräg nach rechts hinunterfällt und dann hinter einem Baukran ver­schwunden ist!

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