Quellen:
http://3.bp.blogspot.com/-f-ATsF1jWOo/UrF3ykZZQSI/AAAAAAAABNE/4wTosnAOnuI/s1600/TENDILLAS.jpg
www.laregion.es/media/laregion/images/2015/04/16/2015041614550118485.jpg www.spaincenter.org/turismo-spain/andalucia/cordoba/fotos/cordoba-12.jpg
Wir
verlassen den Alcázar und gehen auf der Suche nach einem Restaurant
weiter nördlich durch die Altstadt. Über einige Einkaufsstraßen
hat man hier wie in anderen andalusischen Großstädten mächtige
Sonnensegel als Hitzeschutz gespannt. An der Plaza
de las Tendillas, Córdobas
Hauptplatz, lassen wir uns schließlich zum Essen nieder. In der
abendlichen Stunde ist er noch sehr belebt, etliche Kinder
in mitunter adretten Ausgehuniformen spielen bei den Bodenfontänen
und am Brunnen mit dem Reiterstandbild des „Gran
Capitan”. Dieser, der General
Gonzalo de Córdoba, hat gegen Ende des 15. Jh. in
Italien wiederholt die Franzosen aus dem Felde schlagen können; der
Marmorkopf seiner in den 1920er Jahren errichteten Bronzestatue, so
will es die Legende, soll nach Córdobas Matador
„Lagartijo” („Eidechse”) modelliert worden sein, der mit
annähernd 5000 getöteten Stieren bis heute die Killerstatistik
anführt. In der Mentalität jedenfalls muß er den Vergleich
mit dem „Gran Capitan” nicht scheuen.
Wir
erfahren noch von einer anderen hiesigen Kuriosität. Die Bauarbeiten
für die kleinen Bodenfontänen der Plaza nämlich lösten
archäologisch blinden Alarm aus, als man auf eine Zisterne aus der
Umayyaden-Dynastie
gestoßen zu sein glaubte – es waren aber bloß Rohrleitungen eines
in den 1920er Jahren abgerissenen Hotels, die man also um etliche
Jahrhunderte zu früh entdeckte.
Obgleich
die Häuser um diesen „Platz der kleinen Läden” meist aus den
1920er und 30er Jahren stammen, sind sie von so unterschiedlichen
Stilepochen wie dem Neobarock, Art déco und dem etwas
verspielten andalusischen Regionalismo (Sevillano) geprägt.
– Der Stundenschlag der Uhr am Gebäude oben rechts wird von
Akkorden eines cordobesischen Flamenco-Gitarristen begleitet.
Auf
anderen Wegen kommen wir zuletzt zum Guadalquivir mit der Puente
Romano
zurück. Nach seiner letzten siegreichen
Bürgerkriegsschlacht 45 v. Chr. bei der andalusischen Stadt Munda
ließ Caesar
sogleich diese Brücke erbauen, nachdem bei seiner
Einnahme der mit Pompeius' Söhnen verbündeten Stadt Córdoba an die
20.000 Soldaten und Einwohner umgebracht wurden. Derselbe Caesar
hatte zwei Jahrzehnte zuvor in Córdoba als Quaestor seine
Laufbahn begonnen und soll hier nach Martial eigenhändig eine
glückverheißende Platane in einen Hof gepflanzt haben
(‚Epigramme'
IX,
61).
Über die gegenwärtige
Generalsanierung verschaffen uns auf einer eigens dafür
errichteten Aussichtsplattform einen Überblick.
Die Quader und Pfeilervorbauten der 16-bogigen Brücke werden
augenscheinlich maßstabsgetreu nachgeschlagen.
Nach vielen Reparaturen durch die maurischen und katholischen
Herrscher soll freilich kaum noch römische Bausubstanz vorhanden
sein.
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