Quelle
für das Sampan-Foto:
www.publicdomainpictures.net/pictures/230000/velka/tanka-tour-sampans.jpg
Die
beiden anderen Fotos stammen von mir (H.F.)
Als
Extra haben wir beiden wie die meisten der Mitreisenden eine
halbstündige Sampantour
in Aberdeen Harbour
gebucht.
Die ehemalige Dschunkenstadt liegt einige Meilen südlich vom
Victoria Peak an einer eigenen taifunsicheren Bucht. Benannt ist sie
nach dem britischen Kolonial-, Außen- und zuletzt Premierminister
Lord Aberdeen, der den chinesischen Namen für dieses Hafengebiet,
"Heung
Kong"
("Duftender
Hafen"), in der verballhornten Form "Hongkong" auf die
gesamte Stadt übertrug. Gemeint war wohl der Duft von Gewürzen oder
Räucherstäbchen –
speziell
aus Sandelholz –,
die von hier in großen Mengen verschifft wurden.
Der
von uns bestiegene Sampan ist motorisiert und auch nicht mehr, wie es
der Wortbedeutung von "Sampan" nach sein sollte, aus nur
"drei Planken" erbaut (einer Bodenplanke und zwei
Seitenplanken); gesteuert wird er freilich wie seit
Jahrhunderten von einer Frau. Anstelle
des Sampan-Gewimmels, das mir noch aus dem in Hongkong spielenden
Film 'Suzie Wong'
(1960) lebhaft in Erinnerung war,
erblickt man in der Hafenbucht neben den Sampans nun vor allem
Hochseekutter und Yachten. Neben etlichen bunt bewimpelten Booten für
Vergnügungstouren kommen wir auch an schwimmenden Versorgungskästen
und an kleineren Reparaturwerften vorbei. Die meisten größeren
Boote sind in der Regel durch Dutzende von Autoreifen vor Kollisionen
gesichert, und alle scheinen irgendwo ein Kennzeichen zu tragen.
Bootshäuser
der "Sampan People" alias
"Boat People" sind hier kaum noch zu sehen; denn die
meisten ihrer Bewohner sollen mittlerweile die umliegenden, die Bucht
umstellenden Sozialwohnungshochhäuser bezogen haben.
Die
beiden aufgedonnerten "schwimmenden" Restaurants, zum einen
das dreistöckige "Jumbo-Floating Restaurant" mit 600
Tischen für ca. 2000 Personen und zum anderen das
benachbarte kleinere
"Tai
Pak" (es
war in 'Suzie
Wong' zu
sehen), ruhen in
Wirklichkeit auf Betonsäulen. Kostenlose Shuttle-Boote und andere
Zubringer liefern laufend Gäste ab, darunter augenscheinlich viele
neugierige Touristen. Im Hafengebiet von Hongkong sollen zudem zur
Zeit noch acht Kasinoschiffe
liegen, überwiegend
ausgediente Passagier- bzw. Kreuzfahrtschiffe, die zu ihrer neuen
Bestimmung jedesmal die Hoheitsgewässer verlassen müssen
("out of Hongkong"). Anders als im 22 Seemeilen entfernten
Macao ist in Hongkong nämlich das Glücksspiel verboten.
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