Neben
Päonie, Bambus und Kiefer wäre noch eine weitere Pflanze ihrer
Symbolik wegen zu nennen. Es ist die aprikosenähnliche Zierpflaume
"Prunus
mume",
nach der man hier einen Pavillonanbau beim "Gang
des Entenschießens"
(Nr. 8) benannt hat. Chinas Staatsblüte gilt als Symbol des zähen
Überlebenswillens und darf darum –
handgemalt –
auf dem Seitenleitwerk der Maschinen von "China Airlines"
prangen.
Symbolisches
Leitmotiv des "Netzgartens"
ist das Fischernetz. So wird die Maschenbildung eines Netzes hier
öfter im Gitterwerk der Fensterrahmen oder in der Mosaikpflasterung
der Wandelgänge und Höfe aufgegriffen. Auch duldeten einst die
Gartenarchitekten in dem zentralen Teich weder die sonst so beliebten
Seerosen noch Lotospflanzen, da sich ein Fischernetz in ihnen
verfangen würde.
Die
ornamentale transparente Fensterrahmung, die niedrigen und überdies
durchbrochenen Mauern und Seitenwände,
der
weitläufig den Weiher umziehende Wandelgang, die zusätzliche
Rhythmisierung
durch Zick-Zack-Korridore
und die den Übergang zu einer separaten Sphäre betonenden Monitore
tragen zu einem visuell überwältigenden Arrangement bei. Immer
wieder erscheinen Ausschnitte der Gartenlandschaft wie in einem
Bilderrahmen.
*
Diese
in ihren Ausmaßen so kleine Gartenanlage "Wangshi
Yuan" entfaltet sich beim Durchschreiten wie
eine allmählich aufquellende Teerose - nein, vielmehr wie eine
der sogenannten Wundermuscheln unserer Kindheit, dieser
verschlossenen kleinen Herzmuschelschalen, aus denen im
Wasserglas allmählich eine üppige Papierblüte oder gar eine
komplette Szenerie emporstieg.