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VI GERMANISTICA



Überblick über die Anlagen des Shaolin-Klosters:
Nr. 3 = Haupttor, 7 = Stelenwald, 8 = "Halle der Himmelskönige", 15 = Mahavira-Haupthalle, 18 = Bibliothek,
23 = "Roter-Schnee-Pavillon" (Li Xue Ting) 26 = "1000-Buddha-Halle" 29 = Unterkünfte der Mönche und Novizen
33 = Weg zum Pagodenwald-Mönchsfriedhof (Ta Lin)


Pagodenwald des Shaolin-Klosters
Unten: Mönche zelebrieren hier das Ahnenfest

Bildquellen: www.shaolin-deutschland.info/grafik/muttertempel.jpg http://discoverchina.info/galleries/henan-anhui-zhejiang-2009/shaolin_templesongshan/ www.shaolinwushu.net/ns_detail.asp?id=500173&nowmenuid=500032&previd=0


Einige Seitengebäude des Shaolin-Klosters werden von Mönchen und Novizen bewohnt. Hier komme ich an einer Gruppe schwarzgewandeter Mönche vorbei, der ein ungefähr sechsjähriger Junge in schlichter hellgrauer Gewandung folgt. Besucht er eine der Privatschulen, die mittlerweile auch in China einem buddhis­tischen Kloster angeschlossen sind? Oder ist er einer der Aspiranten, die man auch als 'Kindernovizen' bezeichnet? Diese werden, wie in anderen asiatischen Ländern mit buddhistischer Tradition bis heute üblich, von ihren (bäuerlichen) Eltern nicht zuletzt deshalb in ein Kloster geschickt, weil sie hier schulischen Ele­mentarunterricht erhalten. In jedem Fall aber, so wird durchweg versichert, dürfen sie sich bei Erreichen der Volljährigkeit frei für oder gegen ein Leben als Mönch entscheiden.

   Kulturgeschichtlich höchsten Rang hat eine andere Anlage des Shaolin-Klosters, zu der wir zuletzt hinübergehen. Es ist der einige hundert Meter westlich der Klostergebäude angelegte Pagodenwald (Ta Lin), der mit seinen über 200 Pagoden als der größte und bedeutendste Chinas gilt. Seit Gründung des Klosters setzt man hier nach dem Vorbild von Buddha Shakyamuni die Asche eingeäscherter Mönche in Pagoden bei, von denen die älteste erhaltene aus dem Ende des 8. Jh. stammt. In der Regel wurden nur Äbte und reputierte Mönche mit einem solchen Grabmal geehrt, eine Pagode aus dem 12. Jh. jedoch sah dies aufgrund eines Reglements der Song-Dynastie auch für gewöhnliche Mönche vor.

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