Bildquellen: http://static.rp-online.de/layout/showbilder/57927-skyline_ddp.jpg www.drben.net/ChinaReport/Beijing/Landmarks-Hotspots/ChongWen/Hutong-QianMen/Hutong-1.html
www.reise-peking.de/hochhaeuser-peking-4757.htm http://mooiness.com/2010/10/19/china-september-2010-a-beijing-hutong/
Für
die kaum 30 Kilometer vom Flughafen bis zu unserem Hotel benötigt
unser Reisebus über eine Stunde. Denn bald nach dem
Airport-Expressway geraten wir über mehrere Ringstraßen –
es
gibt davon zur Zeit sechs –
in
den morgendlichen Stop-and-Go-Verkehr und erhalten so eine erste
Lektion in dem entsprechenden Fahrstil
hiesiger Chinesen:
Viele Fahrer wechseln bei der winzigsten sich bietenden Möglichkeit
die Spur, drängeln und schneiden auf eine für uns schon
impertinente Art, die man hier freilich eher als
sportiv-unterhaltsame Art des Frustabbaus anzusehen scheint.
Ansonsten kommt es mir während der Anfahrt in dieser
17-Millionen-Metropole vor, als fließe eine Großstadt mit hunderten
von Hochhauskomplexen in die nächste über. Erstaunlich großzügig
die freien Räume zwischen den Siedlungen und auch den
Hochhäusern selber, was einen von ferne her an die auch unter
militärischen Gesichtspunkten von Haussmann angelegten Pariser
Boulevards erinnern mag –
Honi
soit ...
Nach
einer Erholungspause im Hotelzimmer wechseln viele von uns an der
Rezeption erstmals EURO in YUAN. Dann brechen wir alle zum Besuch des
Himmelstempels auf. Der hochgelegene Sitzplatz im Bus erlaubt
viele Einblicke in Baustellen,
die hinter farbenfrohen und oft mit visionären Parolen bedruckten
Planen verborgen sind. Einige der Baustellen sind für neue
U-Bahn-Linien bestimmt, die meisten anderen für schon abgerissene
Wohnviertel, an deren Rändern sich mitunter noch ein Gässchen
als Überbleibsel
einer Hutong-Siedlung
erhalten hat. Diese auf die Ming-Dynastie zurückgehenden Hofhäuser
haben Innenhöfe, meist aber weder fließendes Wasser noch Heizung
noch Toilette (nur alle 100 bis 300 Meter soll es dann öffentliche
Toiletten geben).
Ein
andermal kommen wir an Dutzenden neuerbauter
Hochhaussiedlungen vorbei.
Ihre Wohnungen weisen nach unserem Reiseleiter bis an die 110-130 qm
auf und sind durchweg mit Klimaanlagen ausgestattet, werde es doch hier
im Sommer mit Temperaturen bis um die 40° meist unerträglich heiß.
Überall zu Seiten der Stadtstraßen hat man in jüngerer Zeit Bäume,
Sträucher und Blumen gepflanzt. Letztere stehen meist in
Topf-Reihungen da, besonders üppig jetzt nach dem 1. Oktober, dem
Nationalfeiertags zum Gedenken an die Gründung der Volksrepublik
durch Mao. Diese Topfbepflanzung
ist in China überhaupt
verbreitet, da sich die Blumen auf diese Weise leicht zu neuen
dekorativen Formationen zusammenstellen lassen.
Die
Region um Beijing gilt im übrigen als extrem niederschlagsarm, und
tatsächlich werden wir in den nächsten Tagen weiter nordöstlich in
Richtung Chengde mehrmals ausgetrocknete Flussläufe zu Gesicht
bekommen.
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