Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Image-Die_Chinesische_Mauer_-_Karte_%28mit_einfachen_Linien%29.jpg
Vorläufer
der Großen Mauer waren
in der Zeit der Streitenden Reiche (475-221 v. Chr.) relativ kurze
Erd- oder Steinwälle, mit denen die diversen chinesischen
Königreiche sich gegeneinander abgrenzten. Chinas
erster Kaiser Qin Shi Huang verband Teile davon und baute sie vor
allem gegen die Reiternomaden aus dem Norden zur ersten zentralen
Abwehrmauer des Reiches aus. Sie erstreckte sich von der
Garnison Guyuan (zum Schutz der Seidenstraße und der
Reichshauptstadt Xian alias Chang'an) weiter nordöstlich bis zum
Golf von Korea. In den neun Garnisonen sollen zeitweise an die
300.000 Soldaten stationiert worden sein.
Schon
mit dem Enkel von Qin Shi Huang endete diese erste Kaiserdynastie,
und zwar wegen der Großen Mauer selbst. Da nämlich ein Großteil
der Bauern zu immer schärferen Frondiensten für den Mauerbau
gezwungen wurde, kam es zu Hungersnöten, Revolten und schließlich
zum politischen Umsturz durch die Han-Dynastie. –
Über 1500 Jahre
später, nach Vertreibung der mongolischen Yuan-Kaiser durch die
Ming-Kaiser, gewann die Große Mauer ihre endgültige Gestalt und
erreichte –
ohne die mit in die Verteidigung
einbezogenen Naturbarrieren wie Felswände und Flüsse –
eine Länge von
annähernd 6500 km. Zum ersten Mal wurden auch besonders robuste
Tonziegel verwendet, deren Qualität ständig überprüft wurde und
die darum oft mit Daten ihrer Fabrikation gestempelt wurden.
Die
oben abgebildete Karte lässt erkennen, dass an besonders gefährdeten
Abschnitten im Lauf der Zeit bis
zu neun Mauern hintereinander
angelegt
wurden. Auch hatten eingedrungene und sesshaft gewordene
Nomadenvölker mitunter eine eigene Mauer gegen ihre nördlichen
Nachbarn errichtet. Und koreanische Fürsten hatten der
Chinesischen Mauer eine 500 km lange eigene Mauer zur Abwehr der im 7. Jh.
expandierenden Tang-Kaiser entgegengesetzt.
- 17 -