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IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA

Oben: Eingangstor des Jingshan-Parks mit dem Kohlehügel
Darunter: Gedenkstelen im Kohlehügel-Park für den Suizid des
letzten Ming-Kaisers Chongzhen


Oben: Ernte von Kaki-Früchten im Jingshan-Park
Darunter: Chongzhen (1611-1644), der 16. und
letzte Kaiser der Ming-Dynastie

Quellen: http://picasaweb.google.com/lh/photo/ITnn2_uvH2hXZ84I75_ZrA   http://en.wikipedia.org/wiki/File:Jingshanpic6.jpg

http://en.wikipedia.org/wiki/Chongzhen_Emperor    Das Kakibaum-Foto stammt von mir (H.F.)

 

Unsere Gruppe verlässt die Verbotene Stadt durch das Nordtor und gelangt durch eine Straßenunterführung zu dem gegenüberliegen­den Aussichtshügel ('Jing Shan'). Er wurde aus den Aushubmaterialien des Palastgrabens aufgeschüttet und erhielt nach den dort für die Palastheizung und -küche gelagerten Kohlevorräten seinen populären Namen 'Kohlehügel'. Gemäß der Feng-Shui-Lehre sollte dieser noch Anfang des 20. Jh. zur Verbotenen Stadt gehörende Hügel den Kaiserpalast gegen schädliche Einflüsse aus dem Norden absi­chern. Die meisten von uns beginnen sogleich die Hügelspitze mit dem Pavillon zu ersteigen, von dem aus man einen schönen Blick über die Dächer der Verbotenen Stadt haben soll. Wir beiden möchten aber zunächst eine andere, abseits gelegene Stelle am Fuße der Anhöhe aufsuchen. Es ist die Gedenkstätte für den letzten und unselig endenden Kaiser der Ming-Dynastie.
   Auf dem Weg dorthin schauen wir einigen Gärtnern zu, die soeben dabei sind, "chinesische Pflaumen"
(Kakis) zu ernten. Etwas weiter scheinen jüngere Leute eine Theaterszene zu proben, und in einem anderen Teil des Parks sitzen ältere Leute grüppchenweise beim Kartenspiel. Wohltuend nach dem Gedränge im Kaiserpalast ist ein andermal diese Ruhe in einem großen Park.
    An der
Gedenkstätte für den Chongzhen-Kaiser stehen auch einige chinesische Besucher und studieren die Inschriften auf den beiden Stelen. Der Kaiser hatte aufgrund falscher Anschuldigungen seinen fähigsten General durch Lingchi ("Tod durch 1000 Schnitte") hinrichten lassen und danach Niederlage auf Niederlage erlitten. Als nach Hungersnöten 1644 eine Rebellenarmee aus Bauern und ab­trün­nigen Soldaten durch Verrat in Beijing eindringen konnte und Chongzhen sich sogar von seiner Palastwache verlassen sah, ordnete er den Suizid von Familienangehörigen an, begab sich sodann zum Kohlehügel und erhängte sich an einem Pagodenbaum. Graute ihm etwa vor einer möglichen Todesstrafe wie dem Lingchi?

  Die Aufständischen wurden bald ihrerseits vertrieben, da ein Ming-General die Armee der Mandschu am Shanhai-Pass (beim Golf von Bohai) durch die Tore der Großen Mauer ins Land ließ. Nach vollbrachter Hilfeleistung setzten sich die Mandschu dann selber als Dyna­stie der Qing bis 1911 auf dem Drachenthron fest.
   Jener Pagodenbaum wurde während der Kulturrevolution von Maos Roten Garden gefällt und mittlerweile durch einen neu gepflanzten Baum ersetzt.

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