Home
Impressum
RUTH FLEIGS GALERIE
SCHULKINDER MALEN
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
China Okt. 2011
Finnland Sept. 08
Andalusien Sept. 06
Kreta Aug. 05
Sizilien Aug. 03
Griechenland Aug. 01
Lissabon/Sintra 99
Ithaka 1997
Peloponnes 1997
Irland 1996
Schottland 1993
Rom bis Tivoli 1989
USA: 1980+1990+2000
KURZREISEN/TRIPS:
Marrakech 2015
Davos/Sils 2007
Leipzig Oktober 1995
Prag 2006 und 1987
Dresden, Breslau1997
Zentralspanien 1988
Wien, Budapest 1986
DDR (1987)
Mittelengland 1985
Trampfahrt 1963
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA

Galveston unter dem Freibeuter Jean Laffite (Bildmontage)



Rechts: Galveston und der Hurrikan vom 8.9.1900


                         Quellen: www.hauntedamericatours.com/haunted/JEAN-LAFFITE-GALVESTON.jpg www.galvestonhistory.org/1900_Great_Storm_Theater.asp www.ritainfo.com/­1900-­galveston-

­hurricane.­html

Fr. 25.8.2000:

Von Houston aus machen wir heute einen Tagesbesuch der alten Hafenstadt Galveston, die auf der gleichnamigen langgestreckten Insel am Golf von Me­xiko liegt. Nach dem Bau eines für Hochseeschiffe befahrbaren Kanals, der die Bucht von Galveston mit Houston verband, rückte Houstons Hafen selber zu einem der größten Umschlagplätze der Welt auf (besonders für Baumwolle und die Petrochemie der Golfregion).

    Unsere Anfahrt mit dem Mietwagen dauert länger als die übliche Autostunde. Auf halbem Wege überrascht uns nämlich auf dem „Gulf-Freeway” ein so heftiger Gewitterregen, dass wir wegen der stark eingeschränkten Sicht in die nächste Parkbucht einbiegen und dort das Abklingen des Unwetters ab­warten. Die meisten Texaner fahren anscheinend unbeeindruckt weiter.


Galveston hat eine ungewöhnlich bewegte Geschichte. Die Siedlung wurde 1816 als Stützpunkt von Piraten angelegt und später von Freibeutern ausge­baut, die im Auftrag von Mexiko auf Kaperfahrt gegen spanische Schiffe gingen. Der bekannteste unter ihnen war Jean Laffite, der auch als Schmugg­ler und Sklavenhändler tätig war; die in den Südstaaten begehrten schwarzen Sklaven verkaufte er an Zwischenhändler wie den Alamo-Helden Jim Bowie. Als der Gouverneur von Louisiana ein Kopfgeld auf Laffite aussetzte, verdoppelte dieser die Summe für den Kopf des Gouverneurs. 1817 rief Laffite Gal­veston als das „Piratenkönigreich” Campeche aus, wurde jedoch Jahre später nach einem Angriff auf ein amerikanisches Schiff von der US-Kriegsmari­ne von dort vertrieben.

   Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich in der Region um Galveston hunderttausende von Einwanderern nieder, darunter viele deutsche, und einige Jahr­zehnte später war Galveston die größte Stadt in Texas und im Pro-Kopf-Einkommen die viertreichste Stadt der USA. Wegen der exponierten Lage in dem von tropischen Wirbelstürmen heimgesuchten Golf von Mexiko und der geringen Höhe über Meeresniveau mahnte man wiederholt den Bau einer mächti­gen Schutz­mauer an, zumal die mit Galveston konkurrierende Hafenstadt Indianola, das „Karlshafen” deutscher Immigranten, 1886 nach einem zweiten gewaltigen Hurrikan zur Geisterstadt geworden war. Es blieb bei diesen Forderungen, und so traf denn Anfang September 1900 ein verheerender Hurrikan auf die ungeschützte Stadt, tötete über 7.000 der 38.000 Einwohner und zerstörte zwei Drittel der Gebäude. Galveston hat sich davon bis heute nicht erholt, trotz der bald nach der Katastrophe errichteten Schutzmauer, der Ansiedlung zehntausender von Immigranten insbesondere aus Osteuropa, der Freigabe von Glücksspielen, der aufwendigen Restauration der verbliebenen viktorianischen Villen und der jüngsten Zurüstung zu einem Badeort.


Nach einem ersten Rundgang durch die Stadt Galveston sehen wir uns in einem Kino an der nördlichen Hafenseite die Filmvorführung „The Great Storm” an. Ohne Lamento dokumentiert sie die erschütternden Ereignisse mitsamt der Vorgeschichte, zu der auch das Versagen des örtlichen Wetterdienstes ge­hört, der vor dem andernorts schon registrierten Hurrikan nicht warnte. Der Windmesser in Galveston verzeichnete noch eine Geschwindigkeit von 134 km/h, als er selber hinweggefegt wurde (einzelne Böen sollen bis zu 300 km/h erreicht haben). Nach der Katastrophe, bei der auch die meisten Kinder


- 78 -

ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/